Böhlen. Das international besetzte Eliot-Quartett zieht zum dritten Mal das Publikum in der Böhlener Sankt-Annen-Kirche in seinen Bann

Am Samstagabend endete mit dem Abschlusskonzert in der Böhlener Sankt-Annen-Kirche der Sommerakademiekurs „Kammermusik international“. Dazu gastierte im Sommer 2014 gegründete Eliot-Quartett gastierte zum dritten Mal in Böhlen.

Das international besetzte Ensemble – die Mitglieder stammen aus Russland, Kanada und Deutschland – erspielte sich Wettbewerbssiege und Preise. In seiner Heimatstadt Frankfurt am Main ist das Eliot- Quartett fester Bestandteil des Konzertlebens und führt seit diesem Jahr eine eigene Konzertreihe auf.

Impulse für sein künstlerisches Wirken erhält das Quartett in der Arbeit mit dem Pianisten Alfred Brendel.

Und was zieht dieses Quartett, das auf Weltbühnen erfolgreich konzertiert, nach Böhlen? Es ist die thüringische Sommerakademie, welche die Musiker vor Jahren als Studenten kennenlernten und dank ihrer damaligen Dozenten und der fürsorglichen Rundumbetreuung durch Christoph Goelitz in bester Erinnerung behalten haben.

Von dem, was sie hier an allem Gutem und Schönem, an Gemeinschaftsgeist und fachlicher Weiterbildung wie ein Geschenk bekamen, wollen sie etwas zurückgeben, sagte Alexander Sachs, als er nach stehendem Schlussbeifall die Zugabe ankündigte – ein Stück aus Schumanns „Kinderliederzyklus“. Da hatten die Zuhörer ein hochkarätiges Konzert mit vier Ausnahmemusikern erlebt, das alles bot, was an spieltechnischen Fertigkeiten und beseeltem Ausdruck einer lebendigen, lustvollen und vom jugendlichen Schwung getragenen Musizierkunst erwartet werden kann.

Jugendlicher Schwung und lyrische Seelenmusik

Haydn, Prokofiev und Beethoven lieferten die Noten der drei Streichquartette. Die jungen Künstler, eine jeder für sich ein virtuoser Alleskönner auf seinem Instrument und zugleich Teamplayer, erweckten diese Noten. Sie machten sie zur zur Musik, die keinen der mehr als 70 Zuhörer unberührt ließ.

Die russische Seele brachten im Prokofiev Streichquartett Nr. 2 op. 92 die Geigerin und der Bratschist, beide Russen und ein Paar, ins Geschehen, wie auch das rasante Tempo im Spiel. Beim Beethoven „Streichquartett op. 132“ kam im dritten Satz das wunderbar lyrische Element zum Tragen. Die „Heilige Dankgesang eines Genesenden an die Gottheit in der lydischen Tonart“ schmeichelte sich wie eine Erweckungsmelodie ins Ohr, um dann in den Schlusssätzen aufgehoben zu werden.

„Kommt bloß wieder nach Böhlen“, sagte einige Gäste den Musikern beim Hinausgehen aus der Kirche in die Sommernacht.