Erfurt. Erfurter Landtagspräsidentin Birgit Diezel überreicht an Tino Otte ein kleines Geschenk, das er zum Glück nicht mit den anderen Einsatzkräften teilen muss.

Die Einladung zum Tag der offenen Tür im Thüringer Landtag hätten sich die geladenen Gäste von den Einsatzkräften verschiedener Feuerwehren aus dem Freistaat bestimmt etwas anders vorgestellt.

Es war der 24. April 2019, als ein großes Waldstück unterhalb der Reinsberge bei Plaue brannte. Über hundert Einsatzkräfte koordinierte Einsatzleiter Stephan Jäger in den ersten Stunden. „Später waren über 300 Einsatzkräfte, das Technische Hilfswerk, Polizei, Deutsches Rotes Kreuz und weitere Helfer hier an mehreren Tagen vor Ort“, so Arnstadts Stadtbrandmeister Jörg Dimitrovici. Sogar Agrarbetriebe fuhren damals mit Wassertanks von Plaue aus auf eine Anhöhe und füllen dort einen Container auf, der als Zwischenspeicher diente. Zwei Tage später bekämpfte auch ein Hubschrauber die Glutnester aus der Luft (wir berichteten mehrfach).

Nun erfolgte wie schon gesagt eine Einladung von Landtagspräsidentin Birgit Diezel (CDU) nach Erfurt. Neben der Feuerwehr aus Arnstadt bekamen diese auch die Wehren aus Stadtilm, Eischleben und Ichtershausen aus dem Ilm-Kreis.

Dazu noch einige Wehren aus dem Gebiet um Saalburg, auch dort brannte der Wald. Sichtlich verärgert waren die Kameraden, dass viele Kräfte wie zum Beispiel die aus Plaue, Ilmenau und Gräfenroda keine Einladung bekommen hatten. „Auch eine Delegation von Dienstedter, Hettstedter und Stadtilmer Kameraden war dieser Einladung gefolgt und nahm an der Ehrung in Erfurt teil“, so ist es auf der Internetseite der Feuerwehr zu lesen. Nach dem Mittagsessen und einer Führung durch den Landtag durfte Tino Otte von der Arnstädter Feuerwehr in seiner schicken Uniform auf die Bühne. Die Ehrung durch die Landtagspräsidentin Birgit Diezel dauerte nur Minuten und war ein kleiner Programmpunkt zwischen Vorführungen von Erfurter Sportvereinen.

Als Dankeschön bekam Tino Otte einen kleinen blauen Beutel überreicht. In ihm befanden sich ein Bleistift, ein Kugelschreiber, ein Trinkbecher, ein Schreibblock und weitere Kleinigkeiten. Das war der Dank für die rund 42.000 Stunden, die alle Einsatzkräfte in Plaue beim Löschen des großen Waldbrandes bekommen haben.

Nur gut, dass Otte und die anderen Feuerwehr-Mitglieder ihr Engagement nicht von solchen „Präsenten“ abhängig machen.