Ilmenau. Marek Schramm hatte nicht an Grenzöffnung geglaubt

„Ich bin 1988 ausgewiesen worden und lebte zu der Zeit schon ein Jahr in Ingolstadt in der Ungewissheit, ob ich meine Familie überhaupt wiedersehe. Damals habe ich nicht an eine Grenzöffnung geglaubt. Da ich kein Fernsehen schaute, habe ich die Nachricht von der Grenzöffnung erst am nächsten Tag mitbekommen, als zwei Ilmenauer Freunde vor der Tür standen. Mich ärgert heute, dass DDR-Unrecht teilweise relativiert wird. Betroffen macht mich die Polarisierung, die wir politisch erleben. Sehr ärgert mich, dass der Slogan „Wir sind ein Volk“ von der AfD missbraucht wird. Ich bin jedenfalls dankbar dafür, dass mein Kind in Frieden und Freiheit aufwachsen kann. Mein Credo: Wer anderen Menschen nicht die Freiheit gönnt, hat sie selber nicht verdient.“