Britt Mandler über gedankenlose Zeitgenossen

Einkaufen zu gehen ist momentan ein wenig beklemmend. Nicht weil Klopapier noch immer Mangelware ist. Vielmehr lassen die Warnschilder überall ein mulmiges Gefühl aufkommen. Abstand soll gehalten werden. Einkaufen darf nur noch ein Familienmitglied - und das auch nur mit Korb, selbst wenn nur eine Kleinigkeit fehlt. Hier und da wurden sogar Sicherheitsleute postiert, die nur eine bestimmte Anzahl von Leuten in den Markt lassen. Nachdem die Griffe der Einkaufswagen desinfiziert wurden.

Endlich an der Kasse angekommen, sitzen die Kassiererinnen schließlich hinter schützendem Plexiglas.

So befremdlich all das wirkt – ich kann den Sicherheitsvorkehrungen durchaus etwas abgewinnen. Denn leider: Es gibt Zeitgenossen, die scheren sich mitnichten um die Corona-Ansteckungsgefahr. Sie treffen sich zwischen Supermarktregalen zum Rudelplaudern, rücken anderen auf die Pelle.

Und desinfizieren sich beim Betreten der Apotheke zwar die Hände, stecken sich derweil aber das Rezept in den Mund, um es anschließend über den Tresen zu reichen.

Das ist nicht nur gedankenverloren, sondern geradezu fahrlässig. Daher machen riesige Hinweisschilder durchaus Sinn. Denn jeder übertragende Virus ist im Moment einer zu viel.