Antje Köhler sieht eine Tradition wachsen.

Unser Redaktionskalender zeigte sich am vergangenen Wochenende übersichtlich – abgesehen von diversen Einladungen zu Knutfesten, Neujahrsfeuern und Weihnachtsbaum-Verbrenn-Aktionen, die an den ersten Wochenenden des Jahres um sich greifen. Ihre Zahl nimmt von Jahr zu Jahr zu, so mein Eindruck. Stellvertretend erschien am Montag in unserer Ausgabe ein Foto vom Feuer in Neusiß, es hätte auch aus Großbreitenbach, Gehren, Singen, Stützerbach oder Stadtilm sein können.

In etlichen Gemeinden sammeln Feuerwehren und Jugendfeuerwehren inzwischen die ausrangierten Bäume ein, oft kostenlos oder für einen symbolischen Obolus. Gegen Abend sitzt und steht man dann beieinander und schaut zu, wie der Rest vom Fest in Flammen aufgeht. Dazu gibt es Glühwein und Deftiges vom Rost. Eine schöne Möglichkeit, um gleich zu Anfang des Jahres mit Nachbarn und Bekannten gute Wünsche auszutauschen und ein bisschen zu schwatzen.

In meinem Heimatdorf erlebte das Weihnachtsbaumverbrennen am Samstagabend seine Premiere, Kirmesgesellschaft und Feuerwehr hatten eingeladen. Etliche junge Leute standen am Rost und am Getränkestand oder sorgten für Sicherheit. So mancher Gast brachte seinen Baum noch am Abend persönlich vorbei. Die Müllabfuhr wird sich wundern, wenn nur noch wenige Exemplare einzusammeln sind.