Martinroda. Die Bewohner von Martinroda haben ihren Spitznamen vom früheren Sandabbau. Sie haben für das Ortsjubiläum ein buntes Programm für drei Tage aufgestellt.

Sie haben extra das Sandhasenfest im vorigen Jahr ausfallen lassen, um sich voll und ganz auf das Jubiläum zu stürzen. 800 Jahre Martinroda wird vom 23. bis 25. August gefeiert, davor gibt es noch eine interne Feierstunde im Kultursaal mit geladenen Gästen.

Vorbereitet wird das Jubiläum seit letztem Jahr durch ein achtköpfiges Organisationskomitee, dem auch Lisa Kühn und Babett Morgenbrod angehören. In das dreitägige offizielle Programm bringen sich alle Vereine des Ortes ein, dazu gehören der Faschingsverein, die Fußballer, die Fitnessgruppe, die Kegler, Gartenfreunde, Feuerwehrverein, die DRK-Ortsgruppe und die Kirmesgesellschaft.

Aus dem Internetauftritt der Gemeinde Martinroda geht hervor, dass die Ortschaft 1219 erstmalig als Mainharderode erwähnt wurde und im Besitz der Grafen von Käfernburg war. Nach den Grafen von Henneberg und derer von Witzleben gehörte der Ort ab 1670 als Zubehör des Amtes Ilmenau zum Herzogtum Sachsen-Weimar. Beim Amt Ilmenau blieb er bis zum Zusammenschluss der Thüringer Staaten 1920.

„Die alte Handelsstraße zwischen Nord- und Süddeutschland verlief ab 1324 über Plaue, Neusiß, durch das Frankental und Martinroda zur „Ausspanne“ auf der Höhe. Noch immer ist an manchen Stellen das Sandsteinlager der „alten Straße“ zu sehen“, heißt es auf der Webseite unter der Rubrik Geschichtliches weiter.

„Schon als die Glas- und Porzellanfabrikation im oberen Ilmtal Aufschwung nahm, wurde auch Martinroda durch den Sandabbau geprägt. In dieser Zeit entstand wohl der noch heute gültige Spitzname des Volksmundes – „die Sandhasen von Mertrude“.

Im Territorium Martinroda befanden sich drei größere Abbaufelder: „Rote Heide“, „Dicke Eiche“ und „Langerasen“.

Als Sandhasen bezeichnen sich auch die Macher der Jubiläumsfeier. Es gibt neben dem alle zwei Jahre stattfindenden Sandhasenfest auch einen Sandhasenlauf und die Sandhäschen aus dem Kindergarten, die am Samstag, 24. August, auch auf dem Festplatz auftreten werden. Die „Sandhasen“ laufen zuvor beim Historischen Umzug am Mittag mit unter den insgesamt 16 Bildern. Vor dem Rathaus wird der zweistündige Umzug dann auch moderiert.

„Die Gemeinde, alle Vereine und viele Bürgerinnen und Bürger aus unserem kleinen Dorf haben ein großes Festwochenende auf die Beine gestellt“, berichten die Organisatoren stolz.

Verkauft werden eine Festschrift und Tassen mit Martinrodaer Motiv, die in der Martinrodaer Porzellanfabrik extra hergestellt worden sind.

Höhepunkte des Programms sind am Freitag, 23. August, ein Orgelkonzert mit Albert Schönberger, einem ehemaligen Domorganisten in Mainz, der von einem Chor begleitet wird. Am Sonntag gibt es eine geführte Wanderung.

Freitag, 23. August:19 Uhr Gottesdienst und Orgelkonzert mit Chor ; 20.30 Uhr Fackelumzug zum Festplatz mit Geschwendaer Spielmannszug; 21.30 Uhr: Disco

Samstag, 24. August: 13 Uhr Umzug mit Spielmannszug / Fanfarenzug, 16 Uhr Nachmittag auf mit Auftritten der Kindergartenkinder und der Volkstanzgruppe; 20 Uhr Tanz; 23 Uhr Höhenfeuerwerk

Sonntag, 25. August: 9 Uhr Geführte historische Wanderung; 11 Uhr Frühschoppen; 12 Uhr großes Kloßessen