Dienstedt-Hettstedt. Ortsteilbürgermeister vorgestellt Karl-Heinz Maar aus Oesteröda engagiert sich seit einem Vierteljahrhundert in der Kommunalpolitik

Vier Ortsteilbürgermeister gibt es in Stadtilm als Ansprechpartner für die Menschen in den Ilmtal-Dörfern. Der Dienstälterste ist Karl-Heinz Maar (CDU), der das Ehrenamt für Dienstedt-Hettstedt seit 1996 inne hat. Zu seinem Bereich gehören die Orte Dienstedt, Großhettstedt, Kleinhettstedt und Oesteröda – alles in allem zusammen knapp 700 Einwohner.

In den vier Orten arbeiten neun Vereine, einige Handwerks- und landwirtschaftliche Betriebe. Besucher kommen wegen der Kunst- und Senfmühle sowie des Straußenhofes oder auch der Karsthöhle gern in die Region. Erfreulicherweise haben noch drei Gaststätten geöffnet. Fehlanzeige hingegen bei Verkaufsstellen. „Mobile Händler werden auch immer weniger“, bedauert Karl-Heinz Maar.

Er ist inzwischen seit 25 Jahren in der Kommunalpolitik und hat Gebietsreformen und deren Auswirkungen erlebt. Angefangen als Mitglied im Gemeinderat Dienstedt-Hettstedt über den Gemeinderat Ilmtal bis hin zum Stadtrat Stadtilm, in den er 2019 wieder gewählt wurde.

Freie Baugrundstücke kaum zu finden

Inzwischen ist Maar Rentner, was es etwas einfacher macht, Zeit für Gespräche, Sitzungen, Vor-Ort-Termine zu finden. Er will etwas bewegen, eigene Gedanken einbringen, kann dafür auch ziemlich hartnäckig sein. Oft würden Projekte am Geld scheitern, das sei durch die Eingemeindung nach Stadtilm nicht einfacher geworden. „Aber es macht Spaß“, nennt der 64-Jährige einen Beweggrund.

So will er sich dafür einsetzen, dass sich weiterhin Bauwillige ansiedeln können. Das Wohngebiet am Börnchen in Dien-stedt sei inzwischen voll belegt, so dass die Kommune auf andere Orte oder private Grundstücke verweisen muss. Junge Familien sind froh, dass es einen Kindergarten und einen Jugendklub in Dienstedt gibt. Im Bürgerhaus probt der Volkschor, hier können Familien- und Vereinsfeiern stattfinden. Beliebter Treffpunkt bei Veranstaltungen im Freien ist der Waidrasen mit seinem Spielplatz. In diesem Jahr wurde dort ein Basketballkorb aufgestellt, den Vereine und der Ortsteilrat finanziert haben. Der Waidrasen wird auch gern von Radlern auf dem Ilmtalradweg für eine Rast genutzt. Die Sanierung dieses Radweges von Stadtilm bis zur Gemarkungsgrenze Barchfeld sowie die Umsetzung des Hochwasserschutzkonzeptes sieht Karl-Heinz Maar für die kommenden Jahre als vordringliche Aufgabe. Starke Niederschläge hatten in den vergangenen Jahren in der Region erhebliche Schäden hinterlassen. Inzwischen wurde ein Konzept mit Prioritätenliste erstellt, wo in den Hochwasserschutz investiert werden sollte. Das geht nicht ohne Fördermittel und Eigenbeteiligung der Stadt. Ebenfalls auf Unterstützung angewiesen ist die rührige Kirchgemeinde in Dienstedt. Der Turm des Gotteshauses droht einzustürzen, weshalb der Ortsteilbürgermeister helfen will, an Fördermittel für die Instandsetzung heranzukommen.

In Großhettstedt geht es dem Ortsteilrat vor allem um die Erneuerung der Fahrbahn der Gemeindestraße vor den Häusern 15b bis 22. In dem Ort gibt es ebenfalls Probleme mit dem Hochwasserschutz. Erfreulich ist, erzählt Maar, dass junge Leute den zerfallenen Hof an der Hauptstraße herrichten wollen.

Das Pflaster fliegt aus der Fahrbahn

Thema Nummer 1 in Kleinhettstedt ist die Kreisstraße. Lkw und landwirtschaftliche Großgeräte haben sie so zerfahren, dass Pflastersteine lose und Bordsteine beschädigt sind. Die Reparatur sollte in diesem Jahr erfolgen, wurde aber wegen der Häufung von Straßenbauarbeiten auf 2020 verschoben.

Auch in Maars Heimatort Oesteröda setzen die Menschen große Hoffnungen in das Hochwasserschutzkonzept. Hier hatte der Oesterbach 2014 zu erheblichen Überschwemmungen geführt. Ein weiteres Thema ist der Kinderspielplatz, der um eine Nestschaukel, einen Basketballkorb, einen größeren Sandkasten sowie eine Sitzgruppe erweitert wurde. Um dafür Platz zu schaffen, wurde ein zugewachsener Teich verfüllt. Nun fordern Einwohner für die Amphibien einen neuen Teich. „Leider konnte bis jetzt die Umsetzung nicht erfolgen, da es Probleme mit einem passenden Grundstück gib“, erklärt Maar.

Mit seinem Budget von 3500 Euro im Jahr will der Ortsteilrat vor allem die Vereine unterstützen und die Weihnachtsfeiern für die Rentner finanzieren, aber es gibt auch ein kleines Begrüßungsgeld für Babys.