Arnstadt. In Arnstadt gründet sich ein Tierparkverein, der die Tierpatenschaften wieder verstärken möchte und eine dritte Veranstaltung etablieren will.

Dort, wo sonst Schulklassen und Kindergartengruppen etwas über die Tiere erfahren, im Blockhaus des Tierparks „Fasanerie“, trafen sich am Samstag rund 20 Interessierte, um den Arnstädter Tierparkverein ins Leben zu rufen. Gut drei Stunden später war der Bürokratie Genüge getan, ein Vorstand gewählt, Satzung und Beitragsordnung verabschiedet, ein Logo beschlossen und alles soweit vorbereitet, dass die notwendigen behördlichen Schritte eingeleitet werden können.

Eigentlich hatte der Tierpark bereits einen Förderverein. Doch dessen Aktivitäten ruhten seit sechs Jahren. „Wir können und werden nicht für den anderen Verein sprechen, sondern unser Ding machen“, erklärte Andreas Kühnel, Initiator der Neugründung und nun einstimmig zum Vorsitzenden gewählt.

„Zweck des Vereins ist die Förderung des Tier-, Natur-, und Umweltschutzes, insbesondere im Zusammenhang mit dem Tierpark Arnstadt. Ferner will er das Interesse an Tier- und Artenschutz wecken und fördern sowie sich daraus ergebend für den Erhalt des Tierparks einsetzen“, hat man sich in der Satzung auf die Fahnen geschrieben.

Parkplatzsituation weiterhin schwierig

Man will die Tierpatenschaften wiederbeleben. Neben Ostereiersuchen und Tierparkfest soll es eine dritte große Veranstaltung in der „Fasanerie“ geben. „Wir denken an ein Vereinsfest, immer im Herbst, um unser Gründungsdatum 21. September herum“, so Kühnel weiter, schränkte aber ein: „Vorausgesetzt, wir können es finanzieren.“ Spendengelder einzuwerben wird nun eine der vordringlichsten Aufgaben sein. Tierparkchef Maik Wedemann zeigte sich nicht nur aus diesem Grund – gingen bisher Spenden an den Tierpark doch im Etat des Kulturbetriebes auf – über die neue Unterstützung erfreut.

Er machte deutlich, wie beliebt die Einrichtung mittlerweile bei Besuchern ist: „2000 hatten wir 7000 Gäste, letztes Jahr exakt 27.002. In diesem Jahr haben wir bereits mehr Besucher als 2018 zum gleichen Zeitpunkt, so dass von einem neuen Rekord auszugehen ist.“

Trotzdem sah Andreas Kühnel noch „viel Potenzial vor allem im Bereich Tourismus“. Da könne sich der Verein eine Kooperation mit Touristikunternehmen vorstellen: Was allerdings die Frage nach einem Busparkplatz aufwarf. Wie überhaupt die Parkplatzsituation am Tierpark eine schwierige ist.

„Ich habe dem Bauamt den Vorschlag gemacht, in der Straße zur Eremitage drei Meter am Hang abzutragen und aufzuschottern. So könnten kostengünstig 70 Parkplätze entstehen. Ich habe aber noch keine Antwort“, erklärte Wedemann.

Die Alternative, auf einem zum Tierpark gehörenden Grundstück im Hopfengrund eine Parkplatz zu errichten, sei wesentlich teurer. Dem Tierpark, so fand Kühnel, fehle es an einer Lobby. Auch das möchte der Verein gern ändern.

Folgendes steht auch in der Satzung: die artgerechte Tierhaltung im Tierpark Arnstadt gewährleisten sowie Kinder für Tier-, Natur-, und Umweltschutz sensibilisieren.

Mitglied kann man für 30 Euro im Jahr werden. Ermäßigungen für einkommensschwache Personen sind möglich. „Wir werden eng mit den Tierpark-Mitarbeitern und dem Marienstift zusammenarbeiten“, versprach Kühnel.

Dem Marienstift gehört das Grundstück. Beschäftigte der Werkstatt am Kesselbrunn und des Johannes-Falk-Projektes arbeiten im Tierpark. Auf der Wunschliste der Tierparkmitarbeiter stehen ein neues Sozialgebäude, eine neue Sittichanlage und ein Ganzjahresimbiss.