Ilmenau. Die Regelschule „Heinrich Hertz“ in Ilmenau zeigt sich von ihrer besten Seite, doch auch Probleme spricht der Direktor offen an.

Zum Tag der offenen Tür präsentierte sich die Ilmenauer Regelschule „Heinrich Hertz“ von ihrer besten Seite. Nach der Eröffnung durch den Schulchor hatten die Besucher die Gelegenheit, sich im Gebäude umzusehen, mit Lehrern und Schülern in Kontakt zu kommen, zu experimentieren, zu singen, zu tanzen und sich sportlich zu betätigen.

Die räumliche Ausstattung der Schule ist augenscheinlich sehr gut. Helle Klassenzimmer, moderne Arbeitsmaterialien, von Wartungsstau keine Spur.

Durch das ganze Haus waberte der Duft von selbst gebackenem Kuchen, den die Kinder im Hertz-Café servierten. In der Schulwerkstatt hatten sie weihnachtliche Holzpräsente für die Gäste vorbereitet. Im Musikraum wurde musiziert. Die Computer im Informatik-Kabinett und die Mikroskope im Bioraum waren ständig umlagert. Auf der Messe zur Berufsorientierung warben 17 regionale Unternehmen um die Schulabgänger.

Im Chemielabor hatte Lehrerin Katharina Krell interessante Experimente mit Haushaltschemikalien und Rotkohlsaft vorbereitet. Die Knallgas-Probe war sicher auch noch vielen Eltern aus dem eigenen Unterricht im Gedächtnis geblieben.

Schulleiter Klaus-Dieter Arnold berichtete: „Zur Zeit haben wir etwa 240 Schülerinnen und Schüler. Mit dieser Veranstaltung werben wir um die Grundschüler, die sich im Frühjahr entweder für die Regelschule oder das Gymnasium entscheiden müssen. Wir streben an, zwei neue Klassen mit jeweils etwa 20 Kindern aufzustellen.“

Angesprochen auf die Situation in seiner Schule, wurde der Schulleiter nachdenklich. Es gebe auch bei ihm einen Mangel an Lehrern besonders in den naturwissenschaftlichen Fächern. Das Fach Biologie werde lediglich an einem Tag in der Woche von einer engagierten Seiteneinsteigerin gelehrt. Auch im Fach Chemie gebe es nur eine Lehrerin. Der Schulleiter betonte aber, dass die Schule alle Fächer anbiete, die für einen erfolgreichen Abschluss nötig seien. Das sei leider nicht selbstverständlich. Es gäbe Schulen, die dazu nicht in der Lage seien, was zu fehlenden Noten auf den Zeugnissen führe.

Begeistert von den Führungen durch das Haus waren hingegen Manja Becker und ihre Tochter Hanna, neun Jahre alt, Grundschülerin aus der Ziolkowskischule Ilmenau. Hanna hat sich auch schon am Lindenberg-Gymnasium und in der Goetheschule informiert. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Mutter Manja sagte dazu: „Lass uns erst einmal das nächste Zeugnis abwarten. Dann entscheiden wir gemeinsam.“