Ilm-Kreis. Eine 49-Jährige aus dem Ilm-Kreis ist auf einen sogenannten Scammer hereingefallen: Sie überwies nicht nur Tausende Euro, sondern verpfändete sogar ihr Auto.

Eine 49-Jährige aus dem Ilm-Kreis ist Opfer eines dreisten Love-Scamming-Betrügers geworden.

Das Love- oder Romance-Scamming ist eine besonders perfide und für die Opfer mit hohem emotionalen Stress verbundene Betrugsmasche. In Online-Partnerbörsen oder auch in sozialen Netzwerken sind die Scammer auf der Suche nach potenziellen Opfern. Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, werden diese mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft - und zwar einzig und allein mit dem Ziel, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Geld an Mittelsmänner bezahlt, um Geliebten freizukaufen

Im konkreten Fall der 49-Jährigen verlor diese im Zeitraum vom Dezember 2019 bis Juni 2020 mehrere Tausend Euro im fünfstelligen Bereich an einen Unbekannten. Den angeblichen amerikanischen Soldaten lernte sie über eine audiovisuelle soziale Plattform kennen. Er gab vor, dass er in Afghanistan stationiert sei, und schwor ihr die große Liebe.

Nach eingehender und monatelanger Kommunikation täuschte er vor, im Einsatz angeschossen worden zu sein und von der afghanischen Regierung eine Entschädigung von 450.000 US-Dollar in Bar erhalten zu haben. Von diesem Geld wolle er der 49-Jährigen etwas zukommen lassen. Hierzu hätte er eine Kiste per Luftpost versandt. Später meldete er sich bei der Frau, dass er angeblich von der deutschen Polizei „DEA“ festgenommen worden sei. Es schalteten sich Mittelsmänner ein, an die sie mehrere tausend Euro zahlte, um den angeblichen Soldaten freizukaufen. Die Frau ging sogar soweit, dass sie ihr Fahrzeug verpfändete.

Die Polizei rät:

  • Überprüfen Sie Ihre Online-Bekanntschaft über eine Online-Suchmaschine mit dem Zusatz „Scammer“
  • Ignorieren Sie Geldforderungen und sprechen Sie mit ihren Freunden oder Angehörigen
  • Überweisen Sie niemals Geld im Zusammenhang mit der Partnersuche

Wenn Sie denken, Opfer geworden zu sein:

  • Sichern Sie alle Daten, die mit dem Betrug in Zusammenhang stehen
  • Blockieren Sie die Kommunikation und brechen Sie den Kontakt ab
  • Wenden Sie sich an die Polizei

Diese und weitere Tipps finden Sie auf www.polizei-beratung.de

Erst am Mittwoch wurde bekannt, dass ein 77-Jähriger aus Erfurt um 450.000 Euro betrogen worden ist. Er ignorierte sogar Warnungen seiner Hausbank - auch weil die Anlagebetrüger laut Polizei sehr professionell vorgingen.

Weitere Polizeinachrichten aus Thüringen: