Gehren. Pfarrer Udo Huß wird nach 19 Jahren in einem Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet. Spontaner Beifall der Gäste bei seiner Rede.

Sonntagnachmittag wurde Pfarrer Udo Huß in der Gehrener Stadtkirche Sankt Michael nach 19 Jahren Pfarrdienst in den Ruhestand verabschiedet. Die Kirche war voll wie zu Weihnachten. Gekommen waren Gemeindeglieder aus Gehren und aus den von Pfarrer Huß betreuten Orten Möhrenbach, Langewiesen, Jesuborn und Pennewitz. Auch Gäste aus den Partnerkirchgemeinden verabschiedeten den Pfarrer.

Das inoffizielle „Vorprogramm“ eine halbe Stunde vor Beginn der Feier führte jedem Beobachter vor Augen, wie viel Anerkennung und Beliebtheit Pfarrer Huß in den 19 Jahren Verkündigungsdienst, Seelsorge und bürgerschaftlichem Engagement entgegengebracht wird. Er wurde mit Handschlag begrüßt, nahm wohlwollendes Schulterklopfen und so manche Umarmung dankend entgegen.

Mit dem von Musik begleiteten Einzug von Pfarrer Huß im Kreise von Amtskollegen hinter dem vielköpfigen Gemeindekirchenrat aller Mitgliedsgemeinden begann der offizielle Verabschiedungsakt.

Wie gewohnt, begrüßte Pfarrer Huß mit freundlichem Blick ins Kirchenschiff und hinauf zu beiden Emporen alle zum Gottesdienst seiner Verabschiedung Erschienenen. Als er sagte: „Das ist heute mein letzter Dienst im Amt, aber nicht der letzte überhaupt“, brandete spontan Beifall auf. Dieser, während einer Gottesdienstfeier unübliche Applausl vermochte mehr an Zuneigung nebst Freude darüber, den Prediger nicht vollauf zu verlieren, auszudrücken, als hernach alle wohlmeinenden Abschiedsworte von vielen Gästen.

Anrührendes Zwischenspiel

„Yesterday“ sang der Chor „Quer Beat“ unter der Leitung von Markus Weyh. Ein anrührendes Abschiedslied ließ Diana Christ mit den Christenlehre-Kindern hören. Sebastian Matjunke an der Orgel, Anna Löbner und Sebastian Kühn sorgten für anmutige musikalische Intermezzi und begleiteten den vielstimmigen Gemeindegesang. Pfarrer Udo Huß blieb auch in der Abschiedspredigt seinem Credo des Auslegens der Heiligen Schrift mit eigenem Stil im Denken, in der Sprache und im festen Vertrauen darauf, das Richtige und Rechte zu sagen, was Menschen bewegt, treu.

Die Geschichte des reichen Mannes, dem sein Festmahl von den Eingeladenen mit fadenscheinigen Gründen ausgeschlagen wurde, dann mit den Ärmsten, Aussätzigen und Bedürftigen gehalten wurde (Jesaja), gab Udo Huß viel Stoff, Gleichnisse zum Hier und Heute zu finden. Gott rufe alle zur Freiheit und gibt jedem die Chance, vom Sklaven der Dinge zum Paten des Herrn zu werden. „Das ist mein Vertrauen und meine Hoffnung.“