Geschwenda. Landfrauen backen Kuchen und die Feuerwehr heizt in der Gulaschkanone das Mittagessen an.

„Es war eine gute Entscheidung der Vereine, unser alljährliches Dorffest vom Frühherbst auf den Sommeranfang zu legen“, meinte Ortsbürgermeister Berg Heyer (Freie Wähler). Er strahlte am Samstagmorgen bei seiner kurzen Inspektionstour wie die Sonne am Festplatz auf dem „Kickelhähnchen“, als er sah, dass sich das gut organisierte Festgeschehen zu entwickeln begann.

Schon früh hatten die Geschwendaer ihre Flohmarktstände aufgebaut und priesen schöne, brauchbare Sachen an, die manche Leute vielleicht schon lange suchen. Am Stand von Tochter Charlotte und Mutter Andrea machen Kinderbücher und Kindersachen neugierig: Nagelneue, ungebrauchte Schlittschuhe, ein „Hello Kitty“-Klavier chinesischer Bauart und vor allem Kinderbücher sind das Angebot für ganz kleine Preise.

„Man hat immer so viele Sachen gekauft, die jetzt für uns nutzlos, aber für andere vielleicht gut zu gebrauchen sind“, sagt die Mutter. Gehandelt wird an diesem Stand nicht, denn die Preise sind, je nach farbigem Punkt, festgeschrieben.

Zu den vielen Vereinen, die mit ihren Angeboten das Dorffestgeschehen beleben, gehört auch die Interessengemeinschaft der Landfrauen. „Wir haben fleißig Kuchen und Torten gebacken und bieten auch noch handwerklich gefertigte Spirituosen an“, sagt Renate Henneberg. Auf ihr soziales Engagement, das sie durch regelmäßige Besuche im Gräfenrodaer Pflegeheim zeigen, sind die Landfrauen zu Recht stolz. Ein klein wenig seien sie da mit dem Rotkäppchen zu vergleichen, das der alten, kranken Großmutter Kuchen und Wein bringt. „Wir sind aber selbst im rüstigen Großmutteralter, fühlen uns fit und freuen uns, helfen zu können, wo wir gebraucht werden“, meinen Erika, Roswitha, Ilona und Renate gleichlautend.

Ein großes kulinarisches Angebot halten die Frauen am Freundschaftsstand der Partnergemeinden Belgentier (Frankreich) und Ringmer (Großbritannien) bereit. Sie müssen sich noch etwas gedulden, bis die Hungrigen am Mittag kommen.

Der Versorgungstrupp der Feuerwehr rollt mit der Gulaschkanone auf seinen festen Platz und heizt fürs Suppe kochen ein. So richtig los geht das Fest mit Begrüßungsworten des Ortsbürgermeisters Berg Heyer und nachdem der Spielmannszug allen Festgästen „den Marsch geblasen“ hat.