Britt Mandler über verfehlte Romantik

Der Valentinstag ist purer Kommerz. Die meisten meiner Freunde und Kollegen vertreten diese Meinung.

Ganz unrecht haben sie ja nicht. Pünktlich zum 14. Februar wird die gefühlt sechsfache Menge an Schnittblumen in die Supermärkte gekarrt, damit die Herren der Schöpfung auf dem Heimweg einen Strauß für die Liebste erwerben können. Weil Valentinstag ist, wird ein Herz mit reingesteckt. Manchmal pappt es auch nur als Sticker außen dran. Zack: Macht einen Euro mehr als normal.

Gekauft werden die Sträuße dennoch. Was man von Müsli, Pizza, Käse oder Küchenrollen, die entweder in Herzform oder mit Herzen verziert sind, eher nicht sagen kann.

Ich frage mich echt, welcher Stratege so etwas ersinnt. Flippen Frauen wirklich vor Begeisterung aus, wenn sie Herzchen-Küchenrollen bekommen? Nein? Warum produziert man dann sowas?

„Ich kann das eh nicht unterstützen“, brummelte daher dieser Tage mein Kollege. Kitsch kaufen, nur weil Valentinstag ist, kommt ihm nicht in die Tüte. Nicht mal einen Kuss bekam die Liebste zum Frühstück, erzählte sie mir ein wenig enttäuscht.

Umso größer war ihre Überraschung, als sie nach Hause kam und dort ein herrlicher Tulpenstrauß auf sie wartete. Ganz ohne Herzen, aber von Herzen gemeint. Ja, auch das ist Liebe.