Ilm-Kreis. Bei Wolfsberggemeinde begrüßt Lars Strelow als Bürgermeister die Gäste. Stadt will mit Ortsteilbürgermeistern umplanen

Ein Jahr nach den Eingemeindungen von Ilmenau ist noch immer nicht alles „in Sack und Tüten“, wie man so sagt. Obwohl Ilmenau inzwischen für seine 16 Ortsteile einen Oberbürgermeister, Bürgermeisterin, zwei ehrenamtliche Beigeordnete und einen Ortsteilbeauftragten sowie eine Mitarbeiterin für das Stadtmarketing und außerdem gewählte Ortsteilbürgermeister und Ortsteilräte hat, sind die Internetauftritte der neuen Ortsteile noch immer unaktuell.

So begrüßt auf der Internetseite der Gemeinde Wolfsberg, die es nicht mehr gibt, Bürgermeister Lars Strelow noch immer die Bürger und Gäste, der inzwischen längst Sport- und Betriebsamtsleiter der Stadt Ilmenau ist. Die drei Ortsteile Bücheloh, Gräfinau-Angstedt und Wümbach mit knapp 3000 Einwohnern der ehemaligen Wolfsberggemeinde sind mittlerweile Ortsteile von Ilmenau.

Auf Nachfrage unserer Zeitung zur Unaktualität der Interntauftritte teilte Hauptamtsleiterin Marion Bodlak mit, dass die Gestaltung der Internetauftritte der Ortsteile konzeptionell bei der Überarbeitung und Neugestaltung des gesamten städtischen Internetauftritts behandelt werden soll. Das werde zuvor mit den neuen Ortsteilbürgermeistern beraten, weswegen man hierzu bis nach den Kommunalwahlen abgewartet habe. Das Thema werde jetzt aufgegriffen. Aus diesem Grund würden aktuell auch keine Aktualisierungen vorgenommen.

Auf der Homepage von Langewiesen erfährt man in nur einem Satz „Seit dem 06. Juli 2018 ist die Stadt Langewiesen Ortsteil der Stadt Ilmenau“ von der Gebietsreform und der neuen Zuständigkeit und bekommt auch die Öffnungszeiten des Service-Büros im Rathaus mitgeteilt. Brandaktuell ist man hingehen auf der Internetseite von Gehren. Hier heißt es gleich zu Beginn der Präsentation „Unsere Stadt als neuer Ortsteil der Stadt Ilmenau sowie die Orte Jesuborn und Möhrenbach begeistern jeden Besucher auf vielfältige Weise.“

Unter „Telefonnummer und Öffnungszeiten der Stadtverwaltung Ilmenau“ findet man auf der Ilmenau-Homepage noch die Bezeichnung Beauftragte für die Ortsteile, dabei ist es inzwischen ein Beauftragter. Zumindest ist schon aus dem früheren Bürgermeister eine Bürgermeisterin geworden.

Freilich gibt es organisatorisch mit so einer großen Gebietsreform, wie sie Ilmenau in den vergangenen Monaten geschultert hat, auch andere wichtige Themen, die abzuarbeiten sind. Doch das interessiert wohl Auswärtige, die sich auf den Internetseiten informieren wollen, wohl weniger bis kaum oder gar nicht. Sie werden einfach unvollständig und damit falsch über den Status Quo informiert.

Als Wander- und Skiparadies preist sich Frauenwald auf seiner Internetseite an. „Die ursprüngliche Natur - mitten im Unesco-Biosphärenreservat Thüringer Wald - das gesundheitsfördernde Klima und die herzliche Gastfreundschaft lassen Frauenwald zu einem Kleinod für Erholungssuchende zu allen Jahreszeiten werden“, heißt es weiter. Wenn man den Begrüßungstext bis nach unten weiter liest, stößt man tatsächlich noch auf die Mitteilung: „Frauenwald ist Mitglied im Regionalverbund und gehört als Ortsteil ab 01.01.2019 zur Stadt Ilmenau.“ Von einem Servicebüro, das die Bürger als Ansprechpartner für die Verwaltungsangelegenheiten vorfinden, ist keine Rede.

Der zweite bei der Gebietsreform von Ilmenau auf Wunsch vereinnahmte Rennsteigort ist Stützerbach. Auf der Homepage geht das Leben im Ort wie vor der Gebietsreform weiter. Der Ort verfügt über zirka 450 Betten in Hotels, Pensionen, Ferienhäusern sowie Ferienwohnungen, liest man dort. Und unter der Rubrik „Neuigkeiten“ wird verkündet, dass die Fleischerei Eberl ihren Verkauf in Stützerbach eingestellt hat und die Rassekaninchenschau am 14.Juli im Kurpark aus organisatorischen Gründen entfällt. Die Gebietsreform ist dort überhaupt kein Thema. ­