Robert Schmidt über Homöopathie

Ich schwöre auf japanisches Heilpflanzenöl. Egal ob bei Schnupfen oder Bauschmerzen. Es hilft. Das rede ich mir zumindest ein. Der Nachteil: Es stinkt wie die Pest. Selbst hartgesottene Fliegen verlassen fluchtartig den Raum, wenn ich mich damit eingerieben habe. In der Redaktion und auch zu Hause wurde mir die Anwendung untersagt.

Mein Argument, alles was hilft schmeckt nicht oder riecht nicht gut, wurde beiseite gewischt. Gut: vielleicht habe ich ja auch etwas übertrieben. Ich halte es da immer mit: viel hilft viel. Selbst auf der Packungsbeilage des japanischen Heilpflanzöles steht nichts davon, dass man sich von oben bis unten damit einreiben soll. Jedenfalls soweit ich japanisch verstehe.

Aber selbst ein paar Tropfen scheinen allen Leuten außer mir die Tränen in die Augen zu treiben. Also habe ich es weggekippt. Zu Hause und in den Topf einer von mir ungeliebten Grünpflanze. Und was soll ich sagen: Auch dort war die Wirkung eine phänomenale. Ich wusste nur nicht so recht, ob das nun noch Grünabfall oder schon Sondermüll ist.

Jedenfalls soll sich nun niemand mehr beschweren, wenn ich Schnupfen oder Bauchschmerzen oder beides auf einmal habe. Weder zu Hause noch auf Arbeit. Mir wurde die Anwendung des homöopathischen Hilfsmittels ja verboten.