Langewiesen. Trotz einiger Händlerabsagen kommt das Angebot gut an. Pfarrer nimmt Bezug auf Bergpredigt

„Das Regenwetter seit heute Morgen hat uns fünf Händlerabsagen gebracht. Das war schon ziemlich traurig“, sagte Sabrina Wotjak vom Heinse-Haus am Samstag. Ihr Team, die Ilmenauer Stadtverwaltung und natürlich die überaus rührige und engagierte Kirchgemeinde hatte das Erntedankfest mit Markt, Informationsständen und Gottesdienst bestens organisiert.

Glücklicherweise hörte am frühen Nachmittag der Regen auf und die Besucher kamen dann doch noch herbei. Zur Erntedankandacht in der Kirche füllten knapp 80 Leute die Bankreihen. Draußen beim Marktgeschehen, an den Informationsständen der Stützerbacher Falknerfamilie Schilling und beim Pilzberaterteam um Gunter Jacob scharten sich viele Interessierte. Wem gar zu kalt wurde, der bekam an der Gulaschkanone wunderbar wärmende Suppe. Auch Bratwurst fehlte natürlich nicht.

Erntezeit, Natur, Wald, Erntedank und das Bewahren der Schöpfung in einer gesunden, lebenswerten Umwelt waren die übergreifenden Gedanken, welche sich in Gesprächen und auch in der Predigt von Pfarrer Matthias Schubert, einem quasi Wanderprediger aus Kahla in der Nachfolge Jesu, darstellten.

Wer viel über Pilze wissen wollte, die der Trockenheit wegen genau einen Monat später sprießen als normalerweise, war am gut bestückten Pilztisch der amtlichen Pilzberater Gunter Jacob und Gerd Kuna mit den Sachverständigen Andreas Gräber und Steffi Rittermann genau richtig. Sie berieten akribisch – schließlich gab es in den vergangenen Tagen bereits vier Pilzvergiftungen im Wald. Wer Pilze sammelt, sollte daher wissen, was er in den Korb legt.

Jeder, der sich für die Beizjagd mit Greifvögeln interessierte, bekam sachkundige Informationen vom Falkner-Ehepaar Schilling. Sie stellten ihre kleine Jagdgemeinschaft mit dem Weimaraner Langhaar Coco, dem Frettchen Himmel und ihren Greifvögeln vor. Noch am Tag zuvor hatten die Greifvögel in Münster auf dem Uni-Campus erfolgreich Kaninchen gejagt. In Langewiesen zeigten sie sich satt dem Publikum und ließen sich sogar streicheln. Insbesondere Kinder nahmen vorsichtig Federfühlung auf.

Geistig-geistliche Nahrung für die Seele – später gab es zum Kaffeetisch in der Kirche auch leckeren Hausfrauenkuchen – kredenzte im Gotteshaus Pfarrer Matthias Schubert. Er nahm auf die Bergpredigt Jesu Bezug, wo dieser sagt, dass die Vögel unter dem Himmel weder säen noch ernten, aber der Herr sie doch ernährt.

Zusammengefasst wiederholte er, was einst der Dichter Matthias Claudius schrieb: „Alle guten Sachen kommen her von Gott!“

Pfarrer Schubert dankte allen Spendengebern und belohnte die Gottesdienstbesucher mit schönem Gesang des „Marktliedes“ von Gerhard Schöne zur eigenen Gitarrenbegleitung.