Neustadt. Volksfest in Neustadt vom schönen Wetter verwöhnt. Große, rare oder kreativ gestaltete Porlinge ausgezeichnet. Buntes Rahmenprogramm kommt bei Besuchern gut an.

Das waren drei tolle und außerdem Schönwettertage, die dem nunmehr 19. Köhler- und Schwämmklopferfest beschieden waren. Die Interessengemeinschaft mit ihren neun örtlichen Vereinen hatte sowohl das herrliche Wetter mit Sonnenschein und frischem Luftzug in Neustadt am Rennsteig, als auch die nicht zählbaren Festgäste mehr als verdient.

Den Festauftakt erlebte am Freitagabend das Publikum im Saal des Gemeindezentrums bei einem Theaterspektakel. Das späte sexuelle Verlangen von Opa Scharf und Opa Spitz trieb seltsame Blüten und sorgte für viel Rabatz im Altenheim.

Unter der Leitung von Prinzipalin Roswitha Günzler gaben die sieben Akteure ihr Bestes und strapazierten die Lachmuskeln der Zuschauer durch ihre witzige Schauspielerei.

Helmut Beetz für Verdienste gewürdigt

Der Samstag auf dem Festplatz gehörte den Familien und Kindern, wo um Sieg und Platz beim Gokartrennen gekämpft wurde. Dass die Rennsteigzwerge vom Kindergarten mit ihrem Programm viel Publikum anzogen, versteht sich von selbst. Dann am späten Nachmittag wurden von eifrigen 29 Schwammsammlern genau 35 Baumschwämme an die Jury zur Vermessung und Begutachtung abgegeben. Akribisch bestimmte die Jury die Baumschwämme nach Größe, Umfang und Aussehen. Aber auch die künstlerische Gestaltung der Porlinge wurde gewertet. Hans-Joachim Oßmann bekam für sein Diorama-Motiv „Fehrenbacher Schweiz“, Wolfgang Stumpf für seine „Variationen in Pilz“ und Hans Schaub für seine „Kugelschreiber aus Zunderschwamm im Set“ je einen Sonderpokal.

Die Kindersieger heißen Leon Hoche, (größter Einzelschwamm), Leni Cipin (zusammengesetzter Schwamm) und Paul Witter (Raritätenschwamm). Peter Grimm (SPD), Bürgermeister der Landgemeinde Großbreitenbach, überreichte den Kindern und den erwachsenen Siegern – Wolfgang Stumpf aus Großliebringen, Bernhard Weiß aus Schmiedefeld und Ingeburg Beetz aus Neustadt – einen Pokal mit Urkunde.

Helmut Beetz nahm tief gerührt seine Auszeichnung für 30 Jahre aktive Arbeit als „Oberschwammklopfer“ entgegen. Er machte sich, wie Manfred Kastner sagte, unermüdlich und kreativ bei der Bewahrung und Popularisierung der alten Neustädter Schwämmklopfertradition hoch verdient.

Den Sonntags-Köhlerbraten mit Klößen verspeisten 325 Gäste. Auf der Meile der Händler, Krämer und Trödelverkäufer herrschte an 53 Ständen reges Treiben. Im Festzelt und im Schatten der Bäume genossen die Gäste Kaffee, Kuchen und wunderbare Blasmusik der „Hexenberger“ Musikanten.

Frohsinn, gute Laune und Zufriedenheit der Leute, bei einem solch schönen und gut organisierten Fest in der Mitte des Rennsteigs dabei sein zu können, waren allenthalben zu spüren.