Hans-Peter Stadermann über sinnlose Text- und Sprachnachrichten

Eigentlich sollte ein Telefon schon zum Telefonieren genutzt werden. So war es jedenfalls in meiner Jugend. Vorausgesetzt man hatte ein solches Gerät mit einer Wählscheibe zu Hause stehen.

Heutzutage ist das alles etwas anders. Ich kenne nur wenige Kinder ab zehn Jahren, die noch kein Smartphone besitzen. Aber diese Generation telefoniert ja schon lange nicht mehr. Es wird eine Text- oder Sprachnachricht, was sage ich, es werden hunderte Nachrichten mit Hilfe des einbauten Wörterbuches getippt, gesprochen und verschickt. Nur Sekunden später kommt die Antwort. So geht das hin und her.

Noch extremer finde ich Klassengruppen oder Klassenchats, wie es jetzt so schön heißt mit 20 oder mehr Teilnehmern. Einer der Schüler sieht sich genötigt, etwas Sinnloses in die Gruppe oder eben in den Chat zu schreiben. Schon kommen innerhalb weniger Sekunden zahlreiche niveaulose Textantworten zurück. Auf diese Weise verbringen einige den Nachmittag ganz entspannt, indem sie hunderte Textmeldungen mit Daumen hoch oder runter oder diverse Smileys verschicken. So kann man auch verblöden.

Ich muss gestehen, auch wir haben auf der Arbeit eine Chatgruppe. Dort laufen aber nur wichtige Informationen ein, die dann für alle sofort sichtbar sind und keinen weiteren Kommentar benötigen.