Gügleben. Das ganze Dorf packt mit an, um Neubau bis zum Sommer zu vollenden.

Suchend gleitet der Blick von Rudolf Neubig über die Menschenmenge. „Da ist ja unser Architekt“, zeigt der Bürgermeister auf Hans-Christoph Bender. Er ist es, der den Entwurf für das neue Feuerwehrgerätehaus in Gügleben zu Papier brachte. Neubig hingegen war es, der immer wieder Änderungswünsche einbrachte. „Manche Architekten sind da gekränkt“, sagt Bender und lacht.

Er tickt da ein wenig anders, denn er und Neubig kennen sich schon ewig. Bender hat auch schon die Gerätehäuser in Riechheim und Elleben projektiert und weiß daher, dass die Finanzen in der Gemeinde nicht allzu üppig sind. Krittelt der Bürgermeister an dem einen oder anderen Detail, geht es meist darum, die Kosten zu senken. Und meistens, weiß Bender, findet sich auch ein Weg, das knappe Budget zu entlasten.

„Uns war es wichtig, die Wehren in allen drei Ortsteilen zu erhalten, betont Ortsbrandmeister Stefan Hartung. Genormte Gerätehäuser gehören ebenso dazu wie genormte Fahrzeuge. Mit Neubauten in allen drei Orten habe man nun eine große Hürde genommen.

Im Land hätte man es freilich lieber gesehen, die Feuerwehren wären zusammengelegt worden. Daher gab es für das Vorhaben in Gügleben keine Fördermittel. Die Gemeinde entschied sich dennoch, diesen Weg zu gehen – und konnte dabei auf die Hilfe nicht nur der Wehr zählen.

Abriss eines Altbaus, Mauern unter Flutlicht, knuffen und knechten fast jeden Abend – das war in den vergangenen Wochen Alltag. Das Gerätehaus entstand weitgehend in Eigenregie. Nur der Dachstuhl wurde von einer Fachfirma gesetzt. Das Richtfest kam quasi zwei Stunden zu früh, scherzt Neubig am Freitagnachmittag. Sonst wären auch die Ziegel schon drauf gewesen.

Auch Innenausbau, Sanitärarbeiten, Elektrik werden in Eigenleistung erbracht. Im Sommer soll das Gebäude bezugsfertig sein. Neben der Fahrzeughalle gibt es moderne Umkleiden, einen Versammlungsraum und Platz für die Jugendfeuerwehr, die ihre Utensilien bislang mit nach Hause nehmen musste.

Nur eines fehlt noch: Ersatz für das 40 Jahre alte Tragkraftspritzenfahrzeug. Nochmal wird das Schätzchen keinen TÜV bekommen, befürchten die Kameraden. Sie schauen sich schon nach Ersatz um – ein guter Gebrauchter schwebt ihnen vor. Noch hat der Bürgermeister dafür kein grünes Licht gegeben. Aber das werden er und der Gemeinderat wohl noch. Ihr Herz schlägt nämlich durchaus für ihre engagierte Feuerwehr.