Ilm-Kreis. Rückgang im Kreisum fast 40 Prozent

Im vergangenen Jahr wurden im Ilm-Kreis insgesamt 205 Wohnungen gebaut – darunter 134 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Das sind 37 Prozent weniger als im Vorjahr. Hierbei investierten Bauherren 32 Millionen Euro, wie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mitteilt, die sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes beruft.

Der IG-Bau-Bezirksvorsitzende Ralf Eckardt sieht beim Neubau „deutlich Luft nach oben“. Entscheidend sei, was gebaut werde: „Die Wohnungen müssen zum Portemonnaie und zur Lohntüte der Menschen passen. Es kommt darauf an, vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen zu bauen.“ Dazu sei es dringend erforderlich, die steuerliche Abschreibung im Mietwohnungsbau dauerhaft von derzeit zwei auf drei Prozent zu erhöhen. Darüber hinaus brauche der soziale Wohnungsbau eine Förderung von mindestens sechs Milliarden Euro pro Jahr durch Bund und Länder – und das kontinuierlich für die nächsten Jahre.

„Der Bau braucht eine Perspektive, die bekommt er durch eine dauerhaft verlässliche Förderung. Nur dann werden in der gesamten Prozesskette – von der Baustoffherstellung bis zur Verarbeitung auf dem Bau – die Kapazitäten ausgebaut. Und das bedeutet zusätzliche Fachkräfte und sichere Arbeitsplätze, zusätzliche Produktionsstraßen und Baumaschinen“, so Eckardt. Die Baubranche müsse die Gewissheit haben, dass alles, worin sie heute investiert, auch in fünf und zehn Jahren noch gebraucht werde. (red)