Ilm-Kreis. Ende nächsten Monats sind Arbeiten an der 15 Kilometer langen Trasse voraussichtlich geschafft. Neue Sicherheitstechnik ist eingebaut.

Ende des Monats soll die Sanierung der Eisenbahnstrecke zwischen Ilmenau und dem Bahnhof Rennsteig abgeschlossen sein. Da die Arbeiten stark witterungsabhängig sind, könne es unter Umständen aber noch zu Verzögerungen kommen, sagte auf Anfrage unserer Zeitung die Sprecherin der Rennsteigbahn, Ellen Winter.

Der Bahnübergang an der Schmücker Straße in Manebach gehört zu den letzten größeren Vorhaben bei der Erneuerung von 15 Kilometern Bahntrasse. Geplant ist hier, die Gleise und den Fahrbahnbelag auszutauschen, erklärte Stefan Herzog, Signaltechniker beim Unternehmen. Voraussichtlich bis zum 18. Oktober ist der Bahnübergang für den Gesamtverkehr aus Richtung Kammerberg voll gesperrt – ausgenommen sind Fußgänger. Für Fahrzeuge wird eine Umleitung ausgeschildert.

Für das kleine Eisenbahnunternehmen endet mit dem bevorstehenden Abschluss der Sanierung ein Mammutprojekt: Was einst in Vereinsarbeit mit dem Erhalt der stillgelegten Strecke begann, hat nun mit der Erneuerung der Strecke und der Wiederbestellung des Verkehrs an Wochenenden und Feiertagen seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht.

Geht es nach Ilm-Kreis-Landrätin Petra Enders (Die Linke) und Tourismusverantwortlichen, wäre eine Fortführung der Strecke in Richtung Schleusingen wünschenswert – so, wie es bis zur Stilllegung der Fall war.

Bei den umfangreichen Sanierungsarbeiten blieb kaum ein Schotterstein auf dem anderen. Mehrfach waren Spezialfahrzeuge der Erfurter Gleisbau GmbH auf dem Abschnitt unterwegs, um die Schienenstränge wieder auf Vordermann zu bringen. Gerade die harten Schwellenstöße waren es, die Michael Hecht als Geschäftsführer von Erfurter Bahn und Südthüringenbahn Sorgen bereitet hatten. „Ich will kein Geheimnis daraus machen, dass der Probetrieb unseren Fahrzeugen nicht so sehr gut getan hat“, sagte der Chef des Bahnunternehmens vor einem Jahr.

Auf den Teilstücken fährt immer nur ein Zug

Rund 2,4 Millionen Euro und damit 90 Prozent der Gesamtkosten investierte das Land Thüringen in die Erneuerung der Strecke. Einfach war es nicht für die Rennsteigbahn und die beteiligten Lokalpolitiker, diese Summe einzuwerben. Denn für die Sanierung mussten sowohl Verkehrsministerium und Wirtschaftsministerium wegen der touristischen Bedeutung der Linie an den Rennsteig zusammengebracht werden.

Neben dem Austausch von Schienen und Schotter wurde auch Geld in die Signaltechnik gesteckt. So wurde etwa auf den Abschnitten zwischen Ilmenau und Stützerbach mit einer neuen technischen Überwachung für eine zusätzliche Sicherheit gesorgt, dass sich immer nur ein Zug auf den Teilstücken befindet, berichtete Stefan Herzog im Gespräch mit unserer Zeitung.

Außerdem wurde im Bahnhof Stützerbach eine sogenannte Rückfallweiche eingebaut, die nach dem Passieren von Schienenfahrzeugen wieder automatisch in ihre ursprüngliche Position springt. Das erspart dem Personal das manuelle Umstellen der Weiche an dieser Stelle.