Arnstadt. Neuntklässler können sich ab 14. September registrieren lassen. Arbeitskreis freut sich über Rekordbeteiligung.

„Diesmal machen wir die 100 voll.“ Thomas Umbreit, der Schulleiter der Regelschule „Wilhelm Hey“ aus Ichtershausen, strahlt. 20 Jahre ist es her, dass auf seine Anregung hin erstmals ein „Tag im Unternehmen“ stattfand. Schon damals ging es darum, Schülern bei der Berufsorientierung unter die Arme zu greifen, ihnen Kontakte zu Firmen zu vermitteln, sie live erleben zu lassen, welche Berufe man in den Betrieben erlernen kann und ob dies den eigenen Vorstellungen entspricht.

Was klein anfing, wurde vor sieben Jahren unter Regie des Arbeitskreises „Schule-Wirtschaft“ zu einer deutlich größeren Veranstaltung – und erreicht im Jahr 2019 ein Rekordausmaß. 45 Unternehmen machen am 5. November mit. Sie stellen 100 Ausbildungsangebote vor. Theoretisch könnten 716 Schüler in die Betriebe kommen. 555 Neuntklässler sind angemeldet.

Dass es mehr Angebote als Schüler gibt, ist so gewollt, betont Franz-Josef Willems, Chef der Initiative Erfurter Kreuz. Die Jugendlichen sollen die Auswahl haben, sollen ein Unternehmen besuchen können, das ihren persönlichen Geschmack trifft. Natürlich gebe es Berufe, die stark nachgefragt seien. Mancher Schüler wähle aber bewusst auch Angebote, die ihm bislang gänzlich unbekannt waren. „Auch wenn sie hinterher sagen, der Beruf ist nichts für sie, ist das nicht negativ“, betont Willems. Denn lieber stellen sie das vor dem Unterzeichnen eines Ausbildungsvertrags fest, als eine Lehre zu beginnen und kurz darauf enttäuscht abzubrechen. Das sorgt für Frust – auch bei den Unternehmern.

Die jungen Besucher gehen in die Wilhelm-Hey-Schule Ichtershausen, die Regelschulen „Ludwig Bechstein“ in Arnstadt, „Heinrich Hertz“ und „Geschwister Scholl“ in Ilmenau, auf die Impuls-Schule Schmiedefeld, in die Emil-Petri-Schule Arnstadt, die Gemeinschaftsschulen in Stadtilm, Großbreitenbach und Gräfenroda sowie auf das Melissantes-Gymnasium Arnstadt und das von-Bülow-Gymnasium Neudietendorf. Weit fahren zu Betrieben, die sie interessieren, müssen sie in der Regel nicht. Anmeldungen gingen von Firmen aus Suhl, Gotha, Großbreitenbach, Ilmenau, vom Erfurter Kreuz, aus Stadtilm und und und ein. Auch Branchen, die zwischenzeitlich ausgesetzt haben, sind wieder mit von der Partie. Das Hotelgewerbe, die Pflege und Landwirtschaftsberufe nennt Thomas Umbreit als Beispiele. Sein Tipp: Schüler können sich auch für zwei Besuche registrieren. Zeitlich sei das zu schaffen.

Bis zum 10. September sind alle teilnehmenden Firmen im Netz eingepflegt. Schüler können dann über das Standortinformationssystem des Ilm-Kreises schauen, wer was anbietet und wo die Firma zu finden ist. Ab 14. September ist eine Online-Registrierung möglich. Drei bis fünf Minuten dauert es, dann steht die Bestätigungsmail im Postfach. Der Besuch im Unternehmen ist damit vereinbart.

So funktioniert es

Die 20. Auflage von „Ein Tag im Unternehmen“ findet am 5. November statt.

Bislang haben sich 45 Firmen angemeldet, die 100 Ausbildungsberufe vorstellen wollen.

Das Angebot richtet sich an Neuntklässler, zwölf Schulen nehmen es wahr. 555 Schülerinnen und Schüler werden sich anmelden.

Für Lehrer findet am 10. September eine Informationsveranstaltung statt, für Unternehmer am 25. September.

Die Schüler haben zwischen dem 14. und dem 26. September die Möglichkeit, sich im Internet für ein bis zwei Firmenbesuche anzumelden. Zuvor können sie sich ausführlich über die Teilnehmer informieren.

Das Standortinformationssystem ist erreichbar unter https://www.vianovis.net/tinyurl/1E9