Geschwenda. Der Trend geht wieder zum Frühstücksei vom eigenen Hof. Bei Rassegeflügel-Kreisschau wurden 550 Tiere gezeigt.

Das gäbe einen schönen Weihnachtsbraten, mag so mancher Besucher der 26. Rassegeflügel-Kreisschau angesichts der strammen Gänse gedacht haben. Aber weder diese, noch die Enten, Hühner, Perlhühner, Wachteln und Tauben, die am Wochenende in der Halle des Bauhofs in der Clara-Zetkin-Straße ausgestellt wurde, landen zu diesem Fest im Topf. Schließlich sind es die schönsten Exemplare, die ihre Besitzer zu bieten haben.

550 Tiere von 63 Züchtern gackerten, gurrten und krähten um die Wette. Die Zuchtrichter walteten bereits am Donnerstag ihres Amtes und vergaben viele gute und sehr gute Bewertungen. Acht Züchter erhielten für ihre Tiere ein „vorzüglich“. Landrätin Petra Enders (Linke) stiftete als Schirmherrin die beiden Siegerpokale. Bei den Senioren gewann Silvio Zillinger vom Stadtilmer Verein für seine Barnevelder schwarz. Er hält fast 100 Hühner, Sohn Paul (6) züchtet auch schon.

Als bester Jugendzüchter wurde Maxim Groening (12) vom Dienstedter Verein geehrt. Er kümmert sich um Einfarbige Schweizer Tauben, weiß.

Die Jugend hatte in Geschwenda einen separaten Ausstellungsbereich mit 91 Tieren. Jeder Verein ist froh über Nachwuchs, davon gibt es zu wenig, erklärte Christian Kaluza vom Rassegeflügelzuchtverein Gräfenroda und Umgebung, der auch Chef des Kreisverbandes ist.

Zahlreiche Einsendungen im Malwettbewerb

Um für das schöne Hobby zu werben, waren am Freitag Kindergärten und Schulen der Region eingeladen, was leider nur mäßig angenommen wurde. Zahlreiche Kinder beteiligten sich aber am Mal-Wettbewerb um das „Goldene Hühnchen“. Über ihre Favoriten konnten die Besucher abstimmen.

Da der Gräfenrodaer Verein im März 2020 sein 110-jähriges Bestehen feiert, hatte er sich zur Ausrichtung dieser Kreis-Schau bereiterklärt. Eine geeignete Halle fand man im Nachbarort. Preisrichter wurden gebucht, Käfige besorgt. Viel Arbeit auch für Jörg Heyer und Wolfgang Kopitzki vom Org-Team.

Inzwischen gibt es noch 155 Mitglieder in neun Geflügelzuchtvereinen im Kreis, Tendenz fallend. Wobei immer mehr Menschen die Frühstückseier vom eigenen Hof schätzen, weiß Christian Kaluza. Bevor man sich im Internet teure Hühner kauft, sollte man lieber einen heimischen Züchter fragen. Da gibt es gute Tiere und gute Tipps.

„Ich weiß, wie viel Mühe und Arbeit in so einer Veranstaltung stecken“, sagte Landrätin Petra Enders. Sie betonte, dass das Engagement der Züchter beiträgt, die Artenvielfalt zu erhalten. Kinder und Jugendliche würden auf diese Weise lernen, Verantwortung für Tiere zu übernehmen.

Wird es auch in zehn Jahren noch eine Jubiläumsschau geben? „Auf jeden Fall, so lange halten wir noch durch“, meinte Christian Kaluza.