Arnstadt. Seit 2001 engagieren sich die Arnstädter Freunde der Stadt Sankt Petersburg in Sachen Integration und Geschichtsbewusstsein.

70 Jahre Grundgesetz, 100 Jahre Weimarer Nationalversammlung, Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren – im Jahr 2019 gab es einige geschichtlich bedeutende Ereignisse. Der Verein Freunde der Stadt Sankt Petersburg erinnerte daran mit vielen Ausstellungen. Nun sind die informativen Tafeln bis Ende nächster Woche im Glasverbinder des Arnstädter Rathauses zu sehen.

„Danach gehen sie an die Gemeinschaftsschule Stadtilm“, erklärte Vereinsvorsitzender Leander Lutz, als er Freitag Bürgermeister Frank Spilling (parteilos) die Ausstellung zeigte. Der Verein hat sich auf die Fahnen geschrieben, wichtige Ereignisse der Vergangenheit ins Bewusstsein zu rücken. „Wir wollen den Menschen Anregungen geben, sich mit Geschichte zu beschäftigen.“ Dabei, so betont Leander Lutz, gehe es dem Verein vor allem darum, die Ursachen für Entwicklungen aufzuzeigen und Parallelen zur heutigen Zeit deutlich zu machen.

Gegründet wurde der Verein 2001 in Arnstadt, um mit russischen Spätaussiedlern und Kontingentflüchtlingen zu arbeiten. Heute kommen seine Mitglieder aus Arnstadt ebenso wie aus Ilmenau. Inzwischen kümmert man sich auch um Kriegsflüchtlinge aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak ebenso wie um Zuwanderer aus Osteuropa. Ihnen möchte man die europäische Geschichte genauso vermitteln wie deutschen Schülern und der breiten Öffentlichkeit.

Über 100 Tafeln hat der Verein mittlerweile gestaltet. Den 30-jährigen Krieg von 1618 bis 1648 hat man dabei ebenso behandelt wie den 1918 geschlossenen Friedensvertrag von Brest-Litowsk. Der Verein Freunde der Stadt Sankt Petersburg hat zwar nur ein gutes Dutzend Mitglieder, bekommt aber von deutlich mehr Menschen ehrenamtliche Unterstützung. Für die Finanzierung der Ausstellungen sucht man regelmäßig Sponsoren, die den Druck der Tafeln finanzieren. Auch in diesem Jahr sollen neue dazu kommen. 75 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges werde an Thema sein, kündigte Leander Lutz an. Auch Johann Gottfried Herder soll eine Rolle spielen.