Das Wort zur Wochenwende von Cindy Havelberg-Kunze, ordinierte Gemeindepädagogin im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Arnstadt-Ilmenau.

… Freude im Advent. Die großen Festtage des Jahres stehen wieder vor der Tür und emsig wird bei vielen vorbereitet. Besorgungen bestimmen den Terminkalender. Wir befinden uns langsam auf der Zielgerade. Geschenke, Essen und Trinken -alles muss im Haus sein. Das Festtagsmenü und die Deko alles wohlbedacht und gut durchgestylt, damit wir uns wohlfühlen und die Gäste sich auch begeistern lassen von einer weihnachtlichen Stimmung. Wer wen wann besucht in der Familie ist eigentlich schon seit Wochen geplant. Hier und da blitzt Freude auf. Vorfreude auf die gemeinsamen Stunden.

Aber was ist, wenn die Freude dann enttäuscht wird? Ist es nicht eine schreckliche Vorstellung, dass etwas oder jemand unser gut vorbereitetes Fest durcheinanderbringt? Wer hat es nicht auch schon erlebt: enttäuschte Gesichter beim Geschenke auspacken. Die schlechte Laune von manchen Familienmitgliedern, wenn sie um sich greift? Zahnschmerzen beim Gänsebraten…oder jemand in der Runde greift ein unliebsames Thema auf, bei dem die restlichen Anwesenden lieber schweigen würden? Oder alle starren auf ihr Smartphones und keiner redet groß miteinander. Und Oma würde sich so sehr wünschen, dass alle miteinander Weihnachtslieder singen, aber das gehört für den Rest der Familie ins letzte Jahrhundert.

Ein hundertprozentiges, perfektes Weihnachten werden wir wohl nicht hinbekommen. Und damals vor über 2000 Jahren waren Maria und Josef mit nur ein paar Habseligkeiten unterwegs nach Bethlehem. Dort angekommen mussten sich beide mit einer dürftigen Unterkunft in einem Stall arrangieren. In dieser Einfachheit geschah das Geschenk Gottes an uns Menschen: Jesus wurde geboren. Und alle Jahre wieder feiern wir Menschen die Geburt von Gottes Sohn. Darauf können wir uns in der Adventszeit vorbereiten in aller Einfachheit und mit einem Herz voller Vorfreude. Ganz im Sinne des Wochenspruches aus dem Buch des Propheten Jesaja zum 3. Advent: „Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig“.