Ilm-Kreis. Vor allem im Thüringer Becken fehlt Schnee oder Regen.

Thüringens Waldböden leiden auch in der laufenden Wintersaison unter Dürre. Laut Horst Sproßmann vom Thüringen-Forst habe sich die Lage im Thüringer Wald zwar etwas entspannt, im Thüringer Becken hingegen sei es noch immer extrem trocken. „Im Vergleich zum extrem trockenen Hitzejahr 2003 sind die Wassergehalte in den Waldböden aktuell nochmals um bis zu 15 Prozent niedriger. Das heißt, der Wald muss 2020 mit deutlich weniger Wasser auskommen als noch vor knapp 20 Jahren“, so Sproßmann gegenüber unserer Zeitung.

Durch die auch im Winter anhaltende Trockenheit sei die Abwehrkraft vieler Nadel- aber auch Laubbäume stark geschwächt, so dass der Schädlingsbefall nur beschränkt abgewehrt werden kann. Speziell der Harzfluss vieler Fichten, Thüringens häufigste Baumart, sei teilweise vollständig versiegt oder das Harz so zäh, dass die Einbohrlöcher der Borkenkäfer nicht mehr verschlossen werden können.

Neben dem Borkenkäferbefall nimmt laut Sproßmann auch der Pilzbefall in den Wäldern der Region zu. Der Hallimasch, als Schädling auf geschwächte Bäume spezialisiert, war letztes Jahr auf 126 Hektar präsent, der höchste Befall seit 20 Jahren. Auch der Befall mit dem Eichenmehltau hat sich innerhalb eines Jahres verzehnfacht. red