Ilmenau. Landrätin Petra Enders und Sparkassenchef Marco Jacob waren wieder in weihnachtlicher Mission unterwegs – mit Spendenschecks
Es gibt Weihnachtstraditionen, die keiner missen möchte, wie das Aufstellen und Schmücken des Baumes oder das Öffnen des Adventskalenders. Im Ilm-Kreis aber gibt es noch eine weitere Tradition: Landrätin Petra Enders, die dank ihres Amtes automatisch dem Aufsichtsrat der Sparkasse vorsitzt, und Marco Jacob, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Arnstadt-Ilmenau, besuchen Einrichtungen des Kreises und beehren diese als Dank für ihr Engagement mit einem großen Spendenscheck.
Erste Station der Ilmenauer Tour war auch in diesem Jahr wieder die Tafel auf der Pörlitzer Höhe. Hier haben der Leiter Marco Heilwagen und die gut 22 Mitarbeiter und Helfer gerade alle Hände voll zu tun. „Ohne Großspenden würde es nicht mehr gehen“, erklärte Heilwagen zur Situation der Tafel - denn die Abgaben der Supermärkte seien wegen knapperer Lebensmittelkalkulationen um 60 bis 70 Prozent zurückgegangen. Die Bedürftigkeit der Menschen aber steigt: 1200 Menschen sind bei der Tafel gemeldet, vergangenes Jahr waren es um diese Zeit 700. Die Hälfte der Tafelbesucher seien Deutsche, die anderen 50 Prozent würden ukrainische Flüchtlinge ausmachen, so Heilwagen. Und 2023, so vermutet es der Tafelchef, kommen auch vermehrt Rentner. „Ich habe Angst vor dem nächsten Jahr“, so der Tafelleiter, denn die Kommunen haben weniger Geld – somit fließt auch weniger Geld in soziale Projekte.
Trotzdem, so betonten Marco Heilwagen und Petra Enders, brauche niemand Skrupel zu haben, sich im neuen Jahr bei der Tafel zu melden. „Nicht die Menschen müssen sich schämen, sondern der Staat“, so Enders, die es „blamabel“ findet, dass Menschen, die ihr ganzes Leben lang geschuftet haben, eine so geringe Rente bekommen, dass es nicht mal zum Essenkaufen reicht.
Den großen Spendenscheck mit 2000 Euro kann die Tafel gut gebrauchen. 500 Euro dieses Geldes sind für die Weihnachtsentenaktion vorgesehen – mit diesem feinen Weihnachtsbraten möchte die Tafel den Bedürftigen ein leckeres Festmahl ermöglichen. Landrätin Petra Enders bedankte sich bei der Tafel zudem für die Betreuung der Außenstelle in Großbreitenbach. So müssen die Bedürftigen aus dieser Region nicht extra nach Ilmenau fahren, um ihre Lebensmittel zu holen.
Einen Katzensprung entfernt von der Tafel ging es für die weihnachtlichen Spendenüberbringer im Ilmenauer Tierheim weiter. Hier wohnen derzeit 14 Hunde und 40 Katzen. „Dieses Jahr war es im Frühjahr besonders schlimm mit dem Katzennachwuchs“, sagte die Vorsitzende des Tierschutzvereins Ilmenau und Umgebung Ina Schmidt.
Schwierige Zeiten für das Tierheim
Generell seien es gerade schwierige Zeiten, am meisten hapere es am Geld, „aber es muss weiterlaufen“, so Schmidt. Die Vermittlungen liefen schleppend, entweder weil der Markt auch wegen der Coronatieranschaffungen überlaufen sei, oder weil sich die Menschen finanziell kein Tier leisten könnten, erklärten Ina Schmidt und die Tierheimleiterin Kathleen Manzke. Bei den Hunden handelt es sich fast nur um schwierige Fälle, die kaum vermittelbar seien.
750 Euro steht auf dem großen Spendenscheck geschrieben – mit dem Geld wollen sich Petra Enders und Marco Jacob beim Tierheimteam für dessen Einsatz – der über die normalen Arbeitszeiten hinausgehe – bedanken. Das Tierheim zählt sechs Mitarbeiter, die teils in Vollzeit, teils mit weniger Stunden angestellt sind.