Kerstin Fischer über die skandinavisch inspirierte Tradition.

Die Tage der geschmückten Tanne sind gezählt. Das einstige Prunkstück des Heiligen Abends hat um diese Zeit oft auch schon spürbar an Glanz und Spannkraft eingebüßt. Die Äste biegen sich nach unten. Und wenn schon die erste Glaskugel sanft scheppernd zu Boden glitt, sollte man die Zeichen ernst nehmen und an Trennung denken.

Zum Glück muss sich keiner den Kopf zerbrechen, wo und wie er das Exemplar am besten loswird. Das übernimmt völlig emotionslos der Abfallentsorger. Doch auch abgeschmückt kann die Tanne durchaus noch Freude bereiten – beim Knutfest.

Am Samstag beginnen sie wieder. Der skandinavisch inspirierte, stark eingedeutschte Brauch, mit Familie, Freunden, Nachbarn und einem Glühwein und/oder einer Rostwurst in der Hand gemütlich ums Feuer zu stehen, zu plauschen und dabei zuzusehen, wie die Tannen knisternd in Flammen aufgehen, hat sich in vielen Orten etabliert. Meist haben Bauhöfe die Bäume schon eingesammelt und auf der Feuerstelle zu einem Haufen aufgeschichtet. Und wer sich kurz entschließt, kann seine Tanne auch mitbringen.

Bad Frankenhausen, Oldisleben und ein paar andere Orte bilden am heutigen Samstagabend den Auftakt. Eine schöne Gelegenheit, Bekannte wiederzusehen. Im Winter sind solche Gelegenheiten rar.

Schönes Wochenende!