Michael Voß wundert sich über manch barschen Ton

Ich muss sagen: Ich bin neun Wochen konfliktfrei durch die Corona-Zeit gekommen. Hielt mich brav an alle Auflagen. Doch nun setzte es in zwei Tagen drei Rüffel.

Erstens: Beim ersten Friseur-Besuch seit Januar (!) trug ich natürlich Mundnasenschutz. Allerdings rieselten beim Schneiden unzählige Haarspitzen von oben in die nicht ganz eng sitzende Maske, von dort in Nase und Mund. Den Hustenanfall und das kurze, panikartige Absetzen der Maske quittierte die Friseurin mit Seufzen: „Passiert jedem dritten Kunden.“

Zweitens: Im Supermarkt legte ich meine Waren aufs Band. Da blaffte mich die Kassiererin von nebenan an. „Nase richtig bedecken!“ Ich verstand im Trubel nicht gleich, lupfte auch noch reflexartig meine Maske ganz. Dachte, so besser hören zu können. Ein erhobener Zeigefinger folgte. Und meine verdatterte Entschuldigung.

Drittens: Auf meiner Joggingrunde kam mir eine Polizei-Motorradstreife entgegen, warnte per Lautsprecher: „Da vorn läuft eine Gruppe Jugendlicher, Abstand halten!“ Ich hielt mich an die barsche Aufforderung. Aber warum zerstreuten die Beamten nicht die angeheiterte Herde? Vermutlich eine 15-köpfige WG? Und warum schmiegten sich die beiden Polizisten (verwandt?) auf dem Krad so eng aneinander?

Es bleiben Fragen.