Gehofen. Im Tierheim Gehofen gesundet ein herrenloser Mopsmischling nach einem Autounfall, seine Operation soll über tausend Euro kosten.

Kurzes Fell, stämmiger Körperbau, braune Kulleraugen, Dackelblick. Den lässt der Mopsmischling im Tierheim unsicher mit der Tüte um den Kopf in die Runde schweifen. Auf dem Arm von Nancy Walter fühlt sich der Kleine scheinbar sicher. Keinen Laut gibt er von sich. Nicht mal dann, als die Tierheim-Mitarbeiterin ihn behutsam auf den Boden setzt. Dort bleibt der Vierbeiner, der eine große Naht über dem rechten Oberschenkel hat, in der noch Fäden zu sehen sind, auf wackligen Beinchen stehen wie ein Spielzeughund.

Das lässt nichts Gutes ahnen, was dem Tier widerfuhr. Ein Auto hatte den Vierbeiner angefahren. Offensichtlich war er auf die Straße gelaufen. So jedenfalls schildern es Zeugen, die den Unfall in Wiehe beobachtet haben. Das Auto fuhr weiter, und bis heute hat sich auch noch niemand gemeldet, der das Tier vermisst. Die Unfallzeugen brachten den Vierbeiner nach Roßleben zum Tierarzt. Der nahm die Notversorgung vor und flickte die bei dem Unfall zerschnittenen Vorderpfoten zusammen. Doch am Hund war noch mehr kaputt. „Mit einem Beckenbruch mussten wir ihn in die Tierklinik bringen“, schildert Rüdiger Hundt vom Tierheim Gehofen, wo der Mopsmischling nach der Erstversorgung gelandet war. „Er hatte Schmerzen ohne Ende und hat alles klaglos über sich ergehen lassen“, zollt Ines Scheler dem tapferen Patienten Respekt.

In der Tierklinik sei das Becken in einer aufwendigen Operation mit zwei Schrauben fixiert und anschließend vier Wochen Boxenruhe verordnet worden. Die verbringt der Rüde, dessen Alter auf 5 bis 6 Jahre geschätzt wird und in dem neben einem Mops auch ein bisschen Beagle steckt, nun im Tierheim. Dort warten Rüdiger Hundt und Ines Scheler nun allerdings mit einigem Unbehagen auf die Rechnung für den Eingriff. „Mit 1300 Euro müssten wir rechnen, haben sie uns gesagt“, so Scheler. Für das Tierheim, in dem sich hingebungsvoll um Fundtiere gekümmert wird, ein Betrag, der ein gewaltiges Loch ins Budget reißt. Doch eine Wahl habe es nicht gegeben, sind die Tierheim-Mitarbeiter überzeugt: „Die Verletzungen waren nicht schlimm genug, um eine andere Entscheidung zu treffen. Und ohne Operation wären Nachfolgeschäden absehbar gewesen“, sagt Scheler.

Vielleicht finden sich Tierfreunde, die für das Tierheim spenden möchten. Die Hoffnung in Gehofen ist groß.

Ansprechpartner sind Ines Scheler oder Rüdiger Hundt, Telefon 03466/364952.