Stich-Wort: Kerstin Fischer schreibt über haarige Angelegenheiten.

Kannst du dem Kleinen nicht mal die Haare schneiden? Irgendwie fühlte ich mich bei der Frage in alte Zeiten versetzt. In Zeiten der 1980er, als mein Bruder nach leichtem Stutzen seiner Matte verlangte, weil er keinen Bock auf Friseur hatte und fand, dass die Schwester das einigermaßen akzeptabel hinbekam. Später legte ich bei den Töchtern Hand an, denen die Babyhaare noch vor dem Sitzenlernen in den Augen kitzelten.

Und nun Corona. Die friseur-freie Zeit geht in die dritte Woche. Kein Problem, wenn man – wie angeblich die meisten von uns – alle vier Wochen zum Haareschneiden geht. Da liegen wir derzeit noch gut im Rennen.

Dumm nur, dass nicht jeder kurz vor der staatlich angeordneten Schließung dem Profi noch mal einen Besuch abgestattet hat. Inzwischen kursieren in den sozialen Netzwerken Cartoons, wie wir nach der Corona-Krise aus unseren Löchern gekrochen kommen. Solche Gestalten saßen im Geschichtsbuch der fünften Klasse ums Feuer.

Um es kurz zu machen: Ich habe natürlich Hand angelegt und mit ein paar kühnen Schnitten den Pony eingekürzt. Das Ergebnis – na ja. Nicht jeder Schnitt saß auf Anhieb und Korrektur wurde unter Protestgeschrei abgelehnt. Immerhin sind die Augen wieder frei. Wenn Corona ausgestanden ist, werden sich die Friseure freuen.