Bad Langensalza. Die Wählergruppe WIR will eine Idee der Bauausstellung aufgreifen und ungenutzten Wohnraum in der Stadt und in den Ortsteilen aufspüren.

Die Wählergruppe WIR will sogenannte Leergut-Agenten in Bad Langensalza und den Ortsteilen etablieren. Das Netzwerk ist eine Initiative der Internationalen Bauausstellung Thüringen und hat zum Ziel, leerstehende Gebäude zu erfassen, Nutzungskonzepte zu entwickeln und die Häuser mit Leben zu füllen.

„Die Bauflächen in Bad Langensalza sind erschöpft, Wohneigentum wird gesucht, neue Baugebiete auszuschreiben ist nicht so einfach möglich. Wir wollen den Wert der Ressource Haus erkennen und nutzen“, sagte Silvio Hellmundt (WIR) bei der Projektvorstellung am Mittwochabend im leerstehenden Wehrkreiskommando in der Kleinspehnstraße.

Gesucht werden Freiwillige, die in ihrer Nachbarschaft leerstehende Häuser aufspüren. „Vielen fallen sicherlich auf Anhieb 10 bis 15 Gebäude ein. Aber es gibt auch weniger offensichtliche Fälle. Dafür braucht es Menschen, die sich in ihrer Nachbarschaft auskennen, mit Nachbarn reden“, erklärte der Architekt Thomas Kühmstedt (WIR).

Es gehe darum, alle Informationen zu dem Gebäude zusammenzutragen und aufzubereiten. Es brauche mehr als nur eine Annonce mit Foto und Kaufpreis, um potenzielle Interessenten anzulocken.

Die Gemeinschaft der Leergut-Agenten soll Kauf-Interessenten auch beraten, etwa zu Fördermöglichkeiten oder Behördengängen. Daher brauche es erfahrene Haus-Eigentümer. Das Netzwerk soll eng mit der Stadt und der Innenstadt-Initiative zusammenarbeiten.

Skeptisch zeigte sich Alexander Ernst (Bürgerliste/FDP), der beruflich mit Immobilien zu tun hat. Meist sei der Zugang zum Eigentümer verlassener Häuser das grundsätzliche Problem. Zudem müsse der Datenschutz geklärt werden, bevor Angaben zu Häusern öffentlich aufbereitet werden.

Weitere Infos www. wir-lsz.de