Obermehler. Die Migranten lernen und fertigen Nützliches aus Metall. Sie werden in Obermehler auch in der deutschen Sprache und bei Alltagsthemen gefördert.

Behutsam und mit einem gewissen Stolz im Blick tragen vier Männer und ein Frau ein blau lackiertes, schlichtes Stahlskelett aus der Metallwerkstatt des Sozialzentrums hinüber vor einen Wohnblock der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber. Bei der Konstruktion handelt es sich um einen weiteren Fahrradständer vor den dortigen Hauseingängen.

Daran lassen sind bis zu elf Fahrräder „parken“, womit sich vor allem auch die Ordnung vor den Fassaden verbessert. „Die jungen Leute waren ganz eifrig und leidenschaftlich bei der Sache“, lobt Ausbilder Hubert Grabe die ehrgeizigen Teilnehmer des beruflichen Integrationsprojektes im Bereich Metalltechnik von der Berufsfortbildungswerk GmbH (Bfw) der Berufsbildungsstätte Mühlhausen mit dem Landratsamt.

Die aus dem westafrikanischen Land Elfenbeinküste stammenden Teilnehmer hätten mit großem Interesse an dem zunächst niederschwelligen und der beruflichen Orientierung im Metallbereich dienenden Projekt mitgewirkt, so Grabe. „Die Gruppe ist insgesamt sehr fleißig und arbeitsam“, fasst deren Ausbilder kurz und zufrieden zusammen. „Neben der Vermittlung berufsfachlicher Kenntnisse auf einfachem Niveau in der Metallwerkstatt, werden auch berufssprachliche Kompetenzen gefördert“, betont Annette Petri, die Leiterin der Berufsbildungsstätte mit ihrem Hauptstandort in der Thomas-Müntzer-Straße 28 in Mühlhausen.

Finanziert wird das seit einem Jahr laufende Projekt „ChancenCheck Metall“ zu 90 Prozent über die Gesellschaft für Arbeits- und Wirtschaftsförderung Thüringen. Den verbleibenden Teil der Gesamtkosten übernimmt der Landkreis.

Neben der Arbeit in der Metallwerkstatt würden mit den Lehrgangsteilnehmern Alltags- und Gesellschaftsthemen diskutiert und vermittelt, so Annette Petri. Und als weitere nützliche Produkte lieferten die angehenden Metallbauer passend zur Sommerzeit sogenannte Feuerkörbe und Kräuterkronen, beispielsweise für das Begegnungscafé in Schlotheim.