Bad Langensalza Eine Person aus dem Unstrut-Hainich-Kreis wird von insgesamt fünf Thüringern per Zufall für die Diskussionsrunde ausgelost.
Insgesamt 160 Bürgerinnen und Bürger wurden im vergangenen Jahr bundesweit per Los ausgewählt, um sich über Deutschlands Rolle in der Welt zu unterhalten. Einer von ihnen ist laut dem Verein „Mehr Demokratie“ Michael Korth aus Bad Langensalza. Er wird sich gemeinsam mit anderen Menschen mit der nationalen Außenpolitik auseinandersetzen.
Vorab seien 84 Gemeinden aus ganz Deutschland ausgelost worden, um die neue Form der Bürgerbeteiligung am Parlament zu testen – so auch Bad Langensalza. Die Stadt zog daraufhin 40 Adressen aus dem Einwohnermelderegister. Bei der Auswahl spielten sowohl der Wohnort, das Alter und das Geschlecht als auch die Bildung und der Migrationshintergrund der Personen eine Rolle.
Bürgerrat zum ersten Mal nur online
„Die Teilnehmenden werden so ausgewählt, dass der Bürgerrat den Querschnitt der Bevölkerung widerspiegelt – ein Mini-Deutschland“, erklärt Claudine Nierth, Bundesvorstandssprecherin von „Mehr Demokratie“. Dadurch solle insbesondere Menschen eine Stimme gegeben werden, die sich ansonsten kaum zum politischen Weltgeschehen äußern würden.
2019 rief der Verein in Deutschland den ersten „Bürgerrat Demokratie“ ins Leben. Der „Bürgerrat Deutschlands Rolle in der Welt“ in diesem Jahr stellt das zweite Experiment dieser Art dar, das aber ausschließlich online stattfinden wird. An zehn Terminen werde vom 13. Januar bis zum 20. Februar per Livestream in Kleingruppen diskutiert.
„Bürgergutachten“ als Empfehlung für den Bundestag
Gemeinsam mit Fachleuten der internationalen Politikwelt soll sich über die Themenfelder nachhaltige Entwicklung, Wirtschaft und Handel, Frieden und Sicherheit, Demokratie und Rechtsstaat sowie Europäische Union ausgetauscht werden. So sollen die Teilnehmenden die unterschiedlichen Standpunkte zu Deutschlands Rolle im Weltgeschehen im Gespräch mit Experten erarbeiten und ihre Fragen klären.
Ziel des Bürgerrates sei es, Zukunftsbilder, konkrete Maßnahmen und Empfehlungen für die außenpolitische Arbeit zu entwickeln. Diese sollen dann in Form eines „Bürgergutachtens“ am 19. März dem Bundestag übergeben und öffentlich präsentiert werden.
Neben Bad Langensalza nehmen auch jeweils zwei Personen aus Leinefelde-Worbis und aus Jena teil.