Mühlhausen. Jugendliche von mehr als zwanzig Regelschulen und Gymnasien im Unstrut-Hainich-Kreis erfahren, welche Rechte sie im Schulalltag haben. Sie werden aufgerufen, diese Rechte auch zu nutzen.

40 Schülersprecher aus dem Unstrut-Hainich-Kreis haben sich in Mühlhausen über ihre Rechte ausgetauscht. Neun Schulsozialarbeiterinnen organisierten das erste Treffen dieser Art im Landkreis. „Die Schülersprecher stehen zu oft nur auf dem Papier“, sagte Mitorganisatorin Maria Weiland, Sozialarbeiterin an der Mühlhäuser Thomas-Müntzer-Schule. Die meisten Sprecher wüssten nicht, was sie dürften und wie sie etwas organisieren könnten. An manchen Schulen laufe es hingegen schon gut.

In drei Workshops konnten sich die 13 bis 19 Jahre alten Schülersprecher über Ideen, Mitwirkung und Netzwerke informieren und eigene Erfahrungen schildern.

Oft suchen Direktoren die Schülersprecher aus

In den Gesprächsrunden wurde deutlich: Oft werden Schülersprecher von Lehrern und Schulleitern ausgewählt. Eher selten stellen sie sich von selbst der Wahl, weil sie etwas verändern wollen. Dabei haben Schülervertreter viele Rechte und Pflichten, erklärte Philine Schruth von der Naturfreunde-Jugend. Sie sind im Schulgesetz geregelt. Dabei geht es um Mitsprache bei Entscheidungen. Sie dürfen überdies eigene Verbesserungsvorschläge einbringen. Dass Schülersprecher auch für Weiterbildungen freigestellt werden müssen, sei wenig bekannt. „Bohrt immer wieder nach und pocht auf eure Rechte“, spornte Schruth an. „Traut euch, den Mund aufzumachen.“ Das neue Schulgesetz komme den Schülersprechern entgegen, sagte Ingo Nebe vom Schulamt Nordthüringen. Er hatte den Zuhörern das neue Schulgesetz mitgebracht und alle Veränderungen rot angestrichen. Mit dem darin erstmals formulierten Vetorecht könnten Schüler beispielsweise ab kommenden August mehrheitliche Beschlüsse der Schulkonferenz kippen.

Maria Weiland und ihre Kolleginnen waren äußerst zufrieden mit der Premiere. Nun müsse sich zeigen, welche Impulse die Schülersprecher aufgreifen.