Bad Langensalza. Einwohner zeigen Eigeninitiative, beschneiden Bäume, entfernen Gestrüpp, säubern Bachlauf.

Um die Pflege der Grünflächen auf den Ortsteilen von Bad Langensalza steht es nicht durchgehend zum Besten. Aus vielen der umliegenden Dörfern kommt wiederholt Kritik, weil Rasen oder Beete zu wenig Fürsorge erhalten. Das Thema wurde jüngst im Stadtrat behandelt. Unter anderem sollen künftig drei feste Bauhof-Trupps für die Ortsteile zuständig sein, so ein Vorschlag von Bad Langensalzas Bürgermeister Matthias Reinz (parteilos).

Dass die Ortsteile nicht nur Kritik üben sondern auch selbst anpacken, zeigten in letzter Zeit zwei Aktionen beispielhaft. In Zimmern und Grumbach fanden sich Freiwillige zu Arbeitseinsätzen zusammen.

So berichtet Sebastian Schmidt (parteilos), Ortsteilbürgermeister von Grumbach, über einen Einsatz in dem Dorf südlich der Kernstadt. Anfang November fanden sich 30 Männer und Frauen zusammen, um Hecken zu zu schneiden und Gestrüpp zu entfernen. Zudem wurden Obstbäume beschnitten und ein Bachlauf gereinigt. Da nicht alle diese Arbeiten mit purer Muskelkraft zu meistern waren, stellten die Aschara Landwirtschaftsgesellschaft und die Firma Heinz Werner schweres Gerät wie Traktoren und Hebebühnen bereit. „Wir bedanken uns für die Unterstützung und natürlich bei allen fleißigen Mitstreitern und erfreuen uns an dem Geschaffenen“, teilt Sebastian Schmidt mit.

Neugestaltung der Grünfläche am Plan in Zimmern

Mitte November fand in Zimmern eine ähnliche Aktion statt. Zum ersten Mal überhaupt widmeten sich die Einwohner Zimmerns ehrenamtlich der Baumpflege, wie Ortsteilbürgermeisterin Marlene Ruft mitteilt. Sie und ihr Stellvertreter Ulf Schmidt hätten dazu vorab eine Aufstellung der ausgedienten und zu beschneidenden Bäume im Dorf erstellt. Darin enthalten waren auch die Bäume der Grünfläche am Plan im Dorfkern, die in nächster Zeit neu gestaltet werden soll. Das Areal soll einladender werden, eine Art Wohlfühlfläche, sagte Marlene Ruft im Gespräch mit dieser Zeitung vor einigen Wochen. So soll der Zigarettenautomat versetzt und Sitzflächen geschaffen werden. Eine Infotafel könnte Radler und Wanderer über die Geschichte des Ortes informieren.

In Zimmern wurde das Holz von Baumfällungen und Beschnitt direkt eingelagert, um das Bürgerhaus zu beheizen.
In Zimmern wurde das Holz von Baumfällungen und Beschnitt direkt eingelagert, um das Bürgerhaus zu beheizen. © Marlene Ruft

Bevor die Einwohner von Zimmern zur Tat schreiten konnte, stellten sie einen Antrag beim Gartenbauamt der Stadt. Dieses stand dem Projekt wohlwollend gegenüber, Fachbereichsleiter Ingo Günter habe das Vorhaben unterstützt, so Marlene Ruft. So sei für das Wochenende unter anderem eine Hebebühne angemietet worden, um zu den oberen Bereichen der Bäume zu gelangen. Das Holz sei nach dem Fällen der Bäume gleich gespalten und zum Heizen des Bürgerhauses gestapelt und eingelagert worden. Parallel zu den Baumfäll- und Beschnittarbeiten seien zudem drei neue Bäume in Eigeninitiative von einem Einwohner gepflanzt worden.

„Die Teilnahme der vielen helfenden Einwohner war für uns überwältigend. Für das leibliche Wohl wurde während der ganzen Aktion gesorgt. Von der Jägerfamilie Pickel wurde das Fleisch für einen Wildgulasch gesponsert, der im Rahmen eines gemütlichen Beisammenseins zum Ausklang verköstigt wurde“, resümiert Marlene Ruft.