Bad Langensalza. Beide Städte wollen das Prädikat verteidigen. Prüfer werden diese und nächste Woche erwartet. Bürger sollen für Ordnung vor Häusern sorgen.

Eine gewisse Prüfungsnervosität ist in den Rathäusern von Bad Langensalza und Bad Tennstedt zu spüren. Immerhin gilt es, den Status als Kurstädte zu verteidigen. Am Donnerstag dieser und Dienstag kommender Woche werden Experten des Landesfachausschusses für Kur- und Bäderwesen zu Rundgängen erwartet.

Die Kommission prüft, ob die Voraussetzungen für die Prädikate weiter vorliegen. Denn allein mit den Schwefelquellen ist es nicht getan. Auch die Infrastruktur muss den Anforderungen an einen Kurort genügen. Das reicht von öffentlichen Toiletten über den Kurpark bis hin zur Zahl und zum Standard der Gästebetten. Ein gepflegtes Straßenbild kann bei der Begehung nur hilfreich sein. Daher bitten Bad Langensalzas Bürgermeister Matthias Reinz (parteilos) und Bad Tennstedts Bürgermeister Jens Weimann (CDU) die Bürger um Unterstützung.

Es genüge, wenn im Vorfeld des Rundgangs, diesen Donnerstag, 24. Oktober, ein prüfender Blick auf die Straßen und Gehwege vor der Haustür geworfen werde, heißt es aus dem Bad Langensalzaer Rathaus. Ähnlich formuliert Jens Weimann seinen Aufruf. Er wisse um die Unterstützung vieler Bad Tennstedter in dieser Sache und bitte darum, Bad Tennstedt von der schönsten Seite zu zeigen. In Bad Tennstedt wird die Jury am 29. Oktober erwartet.

Für beide Städte ist der Kur-status ein Alleinstellungsmerkmal und damit ein wichtiger touristischer Magnet. Zudem seien mit dem Prädikat auch zusätzliche Gelder vom Land Thüringen verbunden. Dieser sogenannte Kurpfennig lag in Bad Tennstedt im vergangenen Jahr bei rund 300.000 Euro. Zudem spült die Kurtaxe rund 50.000 Euro jährlich in die Kasse.

Bad Langensalza ist ein Schwefel-Sole-Heilbad, Bad Tennstedt ein Ort mit Heilquellenkurbetrieb. Bad Tennstedt muss damit nicht ganz so hohe Anforderungen erfüllen. Der Namenszusatz Bad ist mit dem Prädikat nicht direkt verknüpft und könnte auch weitergeführt werden, sollte der Kurstadt-Status aberkannt werden.