Mühlhausen. Die insgesamt 40 Schulen im Unstrut-Hainich-Kreis müssen dringend saniert werden. Dafür bräuchte es 25 Millionen Euro. Der Haushalt für 2019 ist allerdings noch nicht bestätigt.

An den Schulen im Unstrut-Hainich-Kreis herrscht Sanierungsstau. Die insgesamt 40 Schulen mit ihren 100 Gebäuden haben laut einer Sprecherin des Landratsamtes einen Sanierungsbedarf in Höhe von etwa 25 Millionen Euro. Am drängendsten ist die Lage wohl in der Regelschule in Bad Tennstedt. Die sei an allen Ecken und Enden sanierungsbedürftig.

Weil aber ein Fördermittelantrag vom Land abgelehnt wurde, können die notwendigen Arbeiten wahrscheinlich erst im kommenden Jahr beginnen. Und auch nur dann, wenn der erneut gestellte Fördermittelantrag des Landratsamtes in Höhe von 4,3 Millionen Euro vom Land genehmigt wird, so die Sprecherin.

Rund acht Millionen Euro werden investiert

Weitere gestellte Förderanträge betreffen den Sanitärbereich der Mühlhäuser Forstbergschule in Höhe von 956.000 Euro und das Schulspeisungsgebäude der Sonnenhofschule in Bad Langensalza für 530.000 Euro. Werden die Förderanträge genehmigt, können auch diese Projekte 2020 umgesetzt werden.

Der Sanierungsbedarf in den Schulen des Landkreises sei groß, aber kein Gebäude sei marode. Vor allem Ausbesserungen und Notreparaturen stehen derzeit auf der Agenda. Besonders in den Sommerferien, während die etwa 10.800 Schüler im Landkreis vermutlich keinen Gedanken an ihre Schulgebäude verschwenden, werden eben diese für das neue Schuljahr auf Vordermann gebracht.

In den sechs unterrichtsfreien Wochen soll eigentlich auch der Großteil der für dieses Jahr geplanten Sanierungsmaßnahmen abgearbeitet werden. Das allerdings sei bisher noch nicht möglich gewesen, weil der Haushaltsplan für das Jahr 2019 immer noch nicht bestätigt sei, so die Sprecherin.

Die geplanten Investitionen für das Haushaltsjahr 2019 betragen etwa 4,8 Millionen Euro. Weitere 2,9 Millionen Euro sind für Wartungs- und Erhaltungsmaßnahmen eingeplant. Weil aber der finanziell klamme Landkreis auf Bedarfszuweisungen vom Land angewiesen ist, dauert die Prüfung des Haushaltes länger, meint die Sprecherin.

Bis die Bestätigung kommt, können nur Reparaturen wegen Gefahr im Verzug und schon in 2018 begonnene Maßnahmen bearbeitet werden. In diesem Jahr wurden bis Ende Juni schon etwa 200 Aufträge für Sicherungsmaßnahmen und Notreparaturen vom Landratsamt vergeben. Zu den 2018 begonnenen und derzeit laufenden Arbeiten zählen zum Beispiel die Sanierung des Salza-Gymnasiums in Bad Langensalza am Standort Hannoversche Straße für 2,8 Millionen Euro, die Neugestaltung der beiden Schulhöfe der Mühlhäuser Margareten- und Forstbergschule für etwa 600.000 Euro und die Umsetzung neuer Brandschutzmaßnahmen am Mühlhäuser Tilesiusgymnasium für noch mal 600.000 Euro. Das neue Brandschutzkonzept des Landratsamtes soll auch an allen anderen Schulen nach und nach umgesetzt werden.

In den kommenden Tagen erwarte man im Landratsamt die Haushaltsbestätigung. Dann können weitere Projekte anlaufen. So die digitale Vernetzung der Gebäude des Berufsschulzentrums in Görmar für rund 120.000 Euro und die Erneuerung der Heizungsanlage und Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen an der Grundschule in Bad Tennstedt.

Sanitär- und Heizungsanlagen zuletzt vor 30 Jahren modernisiert

Bei vielen geplanten Maßnahmen an den Schulen im Landkreis liege die Priorität auf Sicherheit und Hygiene, sagt die Sprecherin des Landratsamtes. Deshalb steht die Erneuerung alter Schulhöfe und der Sanitäranlagen im Fokus aller Baumaßnahmen. Die meisten schulischen Sanitär- und Heizungsanlagen seien zuletzt vor 30 Jahren modernisiert worden und müssen nun erneuert werden.

Höchstens ein Prozent der Bauarbeiten entfalle auf Schönheitsmaßnahmen an Schulgebäuden. „Natürlich lernt es sich in einem hübsch gestalteten Klassenzimmer besser, aber dazu fehlt dem Landkreis das Geld“, heißt es aus dem Landratsamt. Malerarbeiten für ein einziges Schulgebäude können schnell 400.000 Euro kosten.

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