Mühlhausen. Wahl 2019 / Direktkandidaten direkt Steffen Thormann, Kandidat der Linke im Wahlkreis 8, sucht Gespräch an Wohnungstüren

Steffen Thormann setzt auf Straßen- und Haustürwahlkampf. Beides, so sagt er, laufe gut, er komme ins Gespräch. Schlüsselworte seien dabei die Themen Rente und soziale Gerechtigkeit.

Der Haustürwahlkampf bringt allerdings nicht nur Gedankenaustausch. Der Wahlkampftag, an dem wir ihn begleiten, beginnt mit einer barschen Begegnung. „So, die Linke, war ja klar, überall ihren Werbemüll verteilen“, palavert eine Frau und droht, die Polizei zu holen.

Steffen Thormann, der Direktkandidat der Linke im Wahlkreis 8, nimmt es äußerlich genauso gelassen auf wie Lena Saniye Güngör. Sie ist 25 wie Thormann und führt im Jenaer Stadtrat die Fraktion der Linken. Beide bestreiten an diesem Regentag zusammen den Haustürwahlkampf in einem Neubauviertel der Kreisstadt.

„Zu zweit unterwegs zu sein, ist immer besser als allein oder in einer größeren Gruppe“, meint Güngör. Sie ist meist diejenige, die das Gespräch mit den Mietern eröffnet.

Zuvor werden an der Haustür alle Klingeln gedrückt. Dass niemand den Türöffner drückt, sei die Ausnahme, doch es kommt auch an diesem Tag in Mühlhausen vor. Im diesem Fall gibt es Infomaterial in die Briefkästen.

Güngör und Thormann gehen die Hausflure nach oben, klingeln noch einmal direkt an den Wohnungstüren. Wo niemand öffnet, legen sie einen Erklärzettel und die Werbebroschüre vor die Wohnungstür. Über Ramelow und die Rente kommt man mit denen, die öffnen, schnell ins Gespräch. Eine Frau ist direkt: „Ich wähle AfD.“ Güngör sucht trotzdem das Gespräch. Alles andere sei keine Option für sie. „Wir wollen den Diskurs und reden, weil es nicht stimmt, dass Altparteien nicht zuhören.“