Mühlhausen. Zum Aktionstag im Fernmeldemuseum Mühlhausen wurde am Samstag an eine technische Pionierleistung aus dem Jahr 1990 erinnert.

Auch nach knapp 30 Jahren sind Pensionäre vom damaligen Fernmeldeamt Kassel und dem Post- und Fernmeldeamt Mühlhausen noch immer etwas verblüfft darüber, wie sie Anfang Juli 1990 die erste funktionierende Telefonverbindung zwischen Mühlhausen und Eschwege im damals noch nicht wiedervereinten Deutschland geschaffen haben. Dass man auf diese einmalige technische Pionierleistung stolz und dankbar zurückblickt, spiegelte sich am Samstag während des Aktionstages im Mühlhäuser Fernmeldemuseum mehrfach in den Gesprächen zwischen den Experten und Gästen wider.

Während 1990 im Fernmeldeamt Mühlhausen am Obermarkt noch Einrichtungen aus dem Jahre 1935 die technischen Säulen des Fernsprechverkehrs bildeten und später durch ungarische Übertragungssysteme ergänzt worden waren, hatte im Westen bereits die digitale Siemens-Technik Einzug gehalten. „Dies galt es miteinander zu verknüpfen“, erinnerte Bernd Stollberg, der damals Leiter des Post- und Fernmeldeamtes in Mühlhausen war.

Bernd Stollberg (links) führt Besucher durch das Fernmeldemuseum.
Bernd Stollberg (links) führt Besucher durch das Fernmeldemuseum. © Reiner Schmalzl

So war der jüngste Tag der offenen Tür im Fernmeldemuseum An der Burg nicht nur für die unbedarften Besucher eine Zeitreise von den Anfängen der Telefonie vor mehr als 130 Jahren bis zum Smartphone, sondern wiederum ein Treffen einstiger Akteure und Zeitzeugen. Besucher und Experten aus Magdeburg, Dresden, Leipzig, Merseburg, Kassel, Bad Salzungen sowie den umliegenden Landkreisen tauchten gleichermaßen ein in die spannende und jüngst sehr rasante Entwicklung der Telekommunikation.

Wie verschiedene weitere Gäste kam auch Rainhard Frey von der befreundeten Interessengemeinschaft „Historische Fernmeldetechnik“ aus Dresden nicht mit leeren Händen und übergab eine Publikation zur Geschichte der Postbauten in seiner Heimatstadt. Mit musikalischen Präsenten erfreute der Telekom-Pensionär Karl Schäfer aus dem nordhessischen Guxhagen am Akkordeon das Publikum wie etwa Marion Schumacher und Simone Mann aus Magdeburg. Diese waren neben dem Rennsteiglied von Herbert Roth allerhand beliebte vergnügliche Weisen.