Mühlhausen. Jens Reidat ist als Elternsprecher für die Einrichtungen in Mühlhausen für die nächsten zwei Jahre wiedergewählt. “Wir können uns keine einzige Schließung eines Kindergartens leisten!“, warnt er.

Für weitere zwei Jahre ist Jens Reidat (39) Elternsprecher der Kindergärten in Mühlhausen. 2017 wurde er zum ersten Mal gewählt, trat damals die Nachfolge von Sandy Kirchner an.

Als die "größte und spannendste Aufgabe" der vergangenen Jahre bezeichnet der gelernte Umweltschutztechnische Assistent die Umsetzung des Kindergartensanierungskonzepts. Das sah damals auch Schließungen vor, von denen die Verwaltung zwischenzeitlich aufgrund der hohen Kinderzahl absah.

Dass das Butzemannhaus in der Gartenstraße nicht geschlossen, sondern in die Straße An der Unstrut versetzt wurde, ist für Reidat ein folgerichtiger Schritt gewesen. "Wir haben damals schon die fehlenden Plätze angesprochen, und auch jetzt ist es wieder grenzwertig voll."

Gerücht: Verwaltung will Kindergartenlandschaft in der Stadt umgestalten

Große Erwartungen setze die Elternvertretung in den in diesem Herbst gegründeten Kita-Ausschuss, der auf einen Stadtratsbeschluss hin zustande kam. CDU-Stadtrat Volker Bade hatte lange darum gerungen. Mitarbeiten sollen neben Ratsmitgliedern auch Vertreter der Elternschaft und der Träger der Kindergärten sowie berufene Bürger. Er hoffe, über die Ausschussarbeit schneller an Informationen zu gelangen. "Man munkelt, dass die Verwaltung die Kindergartenlandschaft in der Stadt umgestalten will, anders als es der Ratsbeschluss vorsieht. Wir können uns aber keine einzige Schließung eines Kindergartens leisten." Nach Aussage von Reidat müsse es Ziel sein, den derzeit "bunten Mix an Einrichtungen zu erhalten", denn:

"Wir haben derzeit eine tolle Kita-Landschaft". In der aber gebe es einigen Sanierungsstau. In der Einrichtung in der Sachsensiedlung zum Beispiel, aber auch im Zwergenland in der Pfannschmidtstraße. Das Sanierungskonzept müsse dringend überarbeitet werden, nicht zuletzt, da in dem vom Rat beschlossenen Papier noch die Kindergärten in Grabe, Bollstedt, Höngeda und Seebach fehlen. Die vier Dörfer gehören erst seit Jahresbeginn 2019 zur Stadt Mühlhausen. Rein rechnerisch gebe es in der Stadt keinen Mangel an Plätzen, "aber für die Erzieherinnen und vom Platzangebot her ist es grenzwertig", meint Reidat. Die Elternvertretung fordert über die gesetzlichen Vorgaben hinaus eine Kapazitätsspitze, um auch in die Stadt ziehenden Familien die Chance zu geben, ihr Kind ohne Wartezeit in einer Einrichtung unterzubringen.

Für noch nicht beendet sieht er die Debatte um das Essengeld in den Kindergärten an. Die Träger haben das Essengeld erhöht, wollen den Preis bis 2020 halten, "aber es wird danach wieder teurer werden; mit dem Thema werden wir uns alle zwei Jahre aufs Neue auseinander setzen müssen."

Derzeit gibt es in der Stadt und den Ortsteilen 22 Kindergärten. Dass sich noch mehr Elternsprecher der einzelnen Einrichtungen für die Entwicklung der Kindergartenlandschaft in Mühlhausen einsetzen, wünscht sich Reidat. "Es gibt Elternsprecher, die kenne ich nicht einmal."

Zu Stellvertretern von Jens Reidat wurden für die nächsten zwei Jahre Kristin Liebau und Jana Hartmann gewählt.

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