Landkreis. Wahl 2019: Kreisverband Unstrut-Hainich entscheidet über Vertreter für die Wahlkreise 8 und 9. Liberale wollen Präsenz zeige.

„Machen wir uns nichts vor. Um die Direktmandate im Unstrut-Hainich-Kreis zu gewinnen, brauchen wir einen Sechser im Lotto plus ein paar Blitzschläge.“ Ehrlichkeit an der Grenze zur schonungslosen Offenheit prägte die Wahlversammlung des FDP-Kreisverbandes Unstrut-Hainich am Freitagabend in Mühlhausen.

Das Eingangszitat stammt vom Kreisvorsitzenden Alexander Kappe. Er machte deutlich, dass es bei allen Schwierigkeiten, in denen der FDP-Kreisverband in den vergangenen Jahren steckte, darum gehen muss, Präsenz zu zeigen

Er wurde zum Spitzenkandidaten für den Wahlkreis 9 gewählt, der den südwestlichen Unstrut-Hainich-Kreis mit Bad Langensalza umfasst. Sein Gefährte im Wahlkreis 8, dem nordwestliche Kreis mit Mühlhausen, ist Gerald Werner Schmidt.

Beide sind politische Neulinge. Alexander Kappe ist 45 Jahre, von Beruf Tierarzt, und führte die FDP durch den Kommunalwahlkampf. Jetzt sitzt er im Kreistag. Der 67-jährige Gerald Werner Schmidt ist pensionierter Diplom-Ingenieur und wohnt in Mühlhausen. Beide machten keinen Hehl daraus, dass sie sich nicht gerade um diese Aufgabe reißen. Gerald Werner Schmidt sagte selbstkritisch, er sei in Mühlhausen eher unbekannt. Alexander Kappe verwies auf die Schwierigkeit, Beruf, Privates und Politik unter einen Hut zu bekommen.

Aber: „Wir sollten uns vom Gedanken der Personenwahl lösen. Es geht nicht um Gesichter. Wir müssen bei der Landtagswahl liberale Positionen verteidigen“, sagte Kappe. Man habe sich bewusst dafür entschieden, eigene Kandidaten aufzustellen und nicht Personen aus anderen Wahlkreisen zu importieren.

Diese Entscheidung begrüßte der FDP-Bundestagabgeordnete Gerald Ullrich, der als Gast anwesend war. „Viele trauen uns zu, wieder in den Landtag einzuziehen. Doch die Wahl ist kein Selbstläufer. Wir müssen motivieren und das geht nicht ohne Kandidaten“, sagte er und versprach Wahlkampfhilfe des FDP-Landesverbandes.