Mühlhausen. Laut einer Studie fehlen Barmer-Versicherte im Unstrut-Hainich-Kreis neben zwei weiteren Landkreisen in Deutschland am häufigsten krankheitsbedingt.

Der Unstrut-Hainich-Kreis gehörte im Jahr 2018 zu den drei Landkreisen in Deutschland, bei denen Barmer-Versicherte am meisten krankheitsbedingt fehlten. Eine entsprechende Studie stellten jetzt Regionalgeschäftsführer Martin Meyer und Pressesprecher Patrick Krug vor.

Die Krankenkasse betreut nach eigenen Angaben 10.000 Versicherte im Landkreis, das ist etwa jeder Zehnte. Durchschnittlich 24,2 Tage waren Arbeitnehmer aus dem Unstrut-Hainich-Kreis vergangenes Jahr krankgeschrieben, habe die Auswertung ergeben. Der Thüringer Durchschnitt liegt bei 22,3 Tagen, bundesweit sind es 18,3 Tage. Landesweit seien die Zahlen gestiegen – mit Ausnahme der Stadt Suhl. In die Statistik fließen nicht nur die reinen Arbeitstage ein, sondern auch die Wochenenden. Betrachtet wurden für die Untersuchung laut Krug alle, die „einen Krankenschein abgeben müssen.“

Andere Kassen kommen zu anderen Ergebnissen

Andere Kassen kommen zu anderen Ergebnissen über den Gesundheitszustand des Landkreises. Die Angestelltenkrankenkasse DAK stellt jedes Jahr eine ähnliche Statistik vor. Sie betreut im Raum Mühlhausen und im Landkreis Eichsfeld 12.000 Versicherte. Die Versicherten aus dem Raum Bad Langensalza werden im Servicezentrum Gotha betreut. Im Unstrut-Hainich-Kreis dominierten im Jahr 2017 orthopädische Erkrankungen (jeder Versicherte war deshalb im Schnitt 5 Tage krankgeschrieben) vor den psychischen Problemen (3,4) und Erkrankungen der Atemwege (3,0). Auch dieser Statistik kommen die Versicherungen aus dem Unstrut-Hainich-Kreis auf mehr Fehltage als der Landes- und der Bundesdurchschnitt.

Die AOK kann bereits Zahlen für das Jahr 2018 vorweisen und veröffentlicht sie auf ihrer Internetseite. Deren Versicherte aus dem Unstrut-Hainich-Kreis waren im vergangenen Jahr 4,87 Tage wegen Atemwegserkrankungen krankgeschrieben, 3,27 wegen orthopädischer Probleme und 1,3 Tage wegen psychischer Probleme. Das ist weniger als unter den Versicherten anderen Kassen. Jeder AOK-Versicherte des Landkreises war 22,2 krankgeschrieben. Das war weniger als der Thüringer Durchschnitt dieser Kasse und auch weniger als bei Barmer-Versicherten. Der Freistaat war, AOK-Versicherte betrachtend, aber 2018 neben Sachsen-Anhalt, Brandenburg und dem Saarland das Bundesland dem höchsten Krankenstand.