Mühlhausen. Die „Uferknirpse“ feiern 40-Jähriges. Seit drei Jahren besteht die Zusammenarbeit mit den „Unstrutwichteln“. Das ist nun groß gefeiert worden.

„Es waren auch sehr emotionale Momente“, beschreiben Birgit Genzel und Birgit Müller die Festwoche zum 40. Geburtstag des Kindergartens „Uferknirpse“, die in diesen Tagen viele Erinnerungen weckte. Birgit Genzel leitet den Mühlhäuser Kindergarten, Birgit Müller ist Chefin der „Unstrutwichtel“, die im Juni 2016 mit in die Räume Am Neuen Ufer zogen. Im Zusammenhang mit dem Sanierungskonzept der Stadt war die Idee zur Fusion entstanden. Bis 2015 nutzten die Kinder der „Uferknirpse“ das Gebäude der „Unstrutwichtel“ als Ausweichquartier, während An Neuen Ufer saniert wurde.

Nun sind beide Einrichtungen dort gemeinsam untergebracht. Am 1. Januar 2020 soll die Fusion der Kindergärten, beide in Trägerschaft des Awo-Regionalverbandes Mitte-West-Thüringen stehen, vollzogen sein.

Schon zur Eröffnung vor 40 Jahren zogen die Kinder mit Luftballons durch das Viertel.
Schon zur Eröffnung vor 40 Jahren zogen die Kinder mit Luftballons durch das Viertel. © Christina Schmidt

Eigentlich sei geplant gewesen, einen neuen Namen zu finden, sagt Birgit Müller. Doch angesichts des bereits bestehenden Fördervereins der „Uferknirpse“ und einer gut funktionierenden Partnerschaft mit der Wohnungsgenossenschaft Mühlhausen entschied man sich für eine pragmatische Lösung. Offiziell wird es die Kita „Unstrutwichtel“ ab Januar nicht mehr geben. Die „Uferknirpse“ bleiben. In den Gruppennamen bleibt aber erkennbar, wo die Kinder herkommen. Auch die 36-jährige Geschichte der „Unstrutwichtel“ soll nicht vergessen werden.

Drei Jahre lang wurde die Fusion nun vorbereitet. Kinder und Erzieher hatten Zeit, sich kennenzulernen, gemeinsame Konzepte auf den Weg zu bringen. Die Kinder hätten sich ohnehin ganz schnell gefunden, meinen die beiden Kita-Chefinnen. Sie bilden ein gemeinsames Leitungsteam für die 39 Erzieherinnen in der Einrichtung, die derzeit von 190 Kindern besucht wird und deren Konzept-Schwerpunkt vor allem in der Integration liegt. Kinder mit Behinderungen und nichtbehinderte leben und lernen miteinander. Bereits vor 40 Jahren sei die Einrichtung teilweise darauf ausgerichtet gewesen, sagt Birgit Genzel, was für DDR-Verhältnisse eher ungewöhnlich war.

Am 1. Juli 1979 war der Kindergarten im Neubaugebiet Am neuen Ufer übergeben worden. Sie bot damals Platz für 210 Kindergarten- und 90 Krippenkinder.

200 Luftballons steigen in den Himmel

Das Jubiläum wurde jetzt mit einem Umzug durch das Wohngebiet gefeiert – so wie vor 40 Jahren bei der Eröffnung. Gefeiert wurde auch mit ehemaligen Erzieherinnen, Eltern und Großeltern, die damals selbst als Kinder die Einrichtung besuchten. Auch 200 bunte Luftballons stiegen in den Himmel, um das Jubiläum zu verkünden. Eine erste Antwortkarte kam sogar schon zurück – von einem Kindergarten aus Weimar.

Die Kita-Leiterinnen sehen darin ein gutes Signal für die Arbeit im gerade gegründeten Regionalverband Mitte-Westthüringen, mit dem die Mühlhäuser Awo im März verschmolzen war und zu dem auch Jena, Weimar, Sömmerda und Bad Langensalza gehören. Mit 1130 Mitarbeitern, davon 340 im Unstrut-Hainich-Kreis, und 2200 ehrenamtlichen Mitgliedern in zehn Orts- und 18 Fördervereinen entstand der größte Awo-Regionalverband Thüringens.