Wort zum Sonntag: Diakon Stephan Baldßun über das Fest der Taufe Jesu, das noch zur Weihnachtszeit gehört.

Die weihnachtlichen Festtage sind vorüber, Alltag ist eingekehrt. Die Kirche aber gedenkt nochmals, dass Gott auf Erden erschienen ist. Auf eine andere, alltäglich-nüchterne Art. Die drei Weisen aus dem Morgenland hatten erkannt, dass im Kind in der Krippe uns Gott selbst erschienen ist. Das Fest der Taufe Jesu, welches wir an diesem Wochenende feiern, gehört noch zum Weihnachtsfestkreis der Kirche. Es bildet dessen Abschluss und eröffnet gleichzeitig die gewöhnliche Zeit des Kirchenjahres. Für mich als getaufter Christ hören wir zu diesem Fest eine der schönsten Zusagen Gottes: „Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ (Mt 3,17)

Zur Taufe eines jeden Christen ruft Gott dem Getauften zu: „Du bist meine geliebte Tochter. Du bist mein geliebter Sohn. Du bist mein geliebtes Kind!“ Diese Zusage soll uns aber auch zugleich Auftrag sein: Im Alltag nicht verschweigen, dass wir Christen sind. Im Alltag darf das aufstrahlen, was uns geschenkt, uns in die Wiege gelegt wurde: Kind Gottes zu sein, ist zunächst ein Geschenk, das wir staunend und vertrauensvoll annehmen können wie das Jesuskind in der Krippe. Wir dürfen Ja zu uns selbst sagen, weil wir von Gott gewollte und geliebte Kinder sind.

Das Kind aber wird erwachsen, wird Sohn oder Tochter. Es übernimmt Verantwortung für das ihm geschenkte Leben und sucht es zu entfalten und zu verwirklichen. So sollen auch wir alle, die wir in der Taufe Kinder Gottes geworden sind, mit Jesus im Glauben erwachsen werden und in unserem Leben das verwirklichen, was uns in der Taufe zugesprochen wurde und wozu wir berufen sind. Dann ereignet sich auch in unseren Tagen das Erscheinen Gottes in der Welt, und das Geheimnis von Weihnachten dauert an – über die eigentlichen Festtage hinaus. Das wünsche ich uns allen. Einen gesegneten Sonntag.