Beinrode. Der Eichsfelder Ernst Siebert geht mit dem ZDF auf eine einmonatige abenteuerliche Reise, die ihn unter anderem nach Peru, Kanada, Japan und Kambodscha führt.

Sechs Senioren – alle um die 80 Jahre – unternehmen eine Weltreise. Es ist die Tour ihres Lebens, und bekanntlich ist es für Träume und ein Abenteuer nie zu spät. Mit dabei ein Eichsfelder: Ernst Siebert. Er ist in hiesigen Breiten kein Unbekannter. Man kennt den Schäfer vom Bauernmarkt, aus der Bütt oder vom Leinefelder Stadtfest. Ernst Siebert ist ein Original, dem der Schalk im Nacken sitzt. Doch wie abenteuerlustig er ist, das zeigt der fitte und flotte 81-Jährige jetzt im ZDF-Format „Mit 80 Jahren um die Welt“. Der Eichsfelder und seine fünf Mitstreiter entdecken Kuba, Peru, Kanada, Japan, Kambodscha und Thailand – begleitet von Reisemoderator Steven Gätjen.

Ernst Siebert, 1938 in Gernrode geboren, wuchs mit seiner zwei Jahre jüngeren Schwester auf einem Bauernhof auf. Als sein Vater im Krieg zeitweise verschollen war, musste der Kleine schon mit sechs Jahren Verantwortung tragen und dazu gehörte, jeden Tag 50 Schafe auf der Weide zu hüten. Schnell stand für ihn dann fest, dass er Schäfer wird. Mit 22 Jahren lernte der Gernröder die damals 18-jährige Mechthild kennen und gründete mit ihr eine Familie, zu der vier Kinder gehören. Beruflich machte sich der Landwirt aus Leidenschaft selbstständig. Mehr als 220 Tage pro Jahr verbrachte er mit den Schafen auf der Weide, schlief nachts in einer kleinen Hütte. Und noch heute ist das stolze Großfamilienoberhaupt mit seinen Schafen unterwegs.

Lebensfreude und viele Erkenntnisse

Doch was treibt einen bodenständigen Senior in dem Alter um, um die Welt zu ziehen? „Mich hat es besonders geehrt, dass ich als alter Knabe überhaupt noch für solch ein Abenteuer in Frage gekommen bin. Ich habe mich ja nirgendwo beworben, sondern wurde kontaktiert. Ich als großer Karnevalsfan genieße gesellige Runden und so hat es mich besonders gereizt, neue Menschen und Kulturen kennenzulernen“, sagt der Eichsfelder. Dazu kam die Lust, andere Länder und unbekannte Orte zu sehen. „Nie im Traum hätte ich gedacht, dass ich in meinem Leben jemals dort hinkomme“, meint er.

Da der Zusammenhalt in der Familie groß ist, war für alle auch sofort klar, dass Ernst Siebert an der Reise teilnehmen soll. „Sie waren und sind sehr stolz darauf. Auch meine Frau stand sofort hinter mir und fand und findet, dass ich genau der Richtige für solch ein Abenteuer bin“, erzählt er.

Erfüllung eines Herzenswunsches

Mit 80 um die Welt ist allerdings nicht nur ein Abenteuer, sondern auch eine Herausforderung. Davon gab es die kleinen und die größeren während der einmonatigen Tour mit zwei weiteren Herren und drei Damen. „Ich war zum ersten Mal so lange von Zuhause weg und zum ersten Mal ohne meine Frau verreist. So waren die riesigen Hotels, Flughäfen, Menschenmassen und Städte Neuland für mich. Doch die größte Herausforderung war es, sich durch das Technik-Wirrwarr zu schlagen“, sagt Ernst Siebert und erinnert sich gut, dass es kein Leichtes war, die Schalter der Nachttischlampen zu finden oder die hochmodernen Fernseher zu bedienen. Das verlangte die eine oder andere Überlegung. „Diese raffinierte Technik kannte ich so nicht. Auch die Anleitungen waren in fremder Sprache geschrieben, und wir konnten uns ja nur mit Händen und Füßen verständigen. Doch das hat geklappt! Außerdem haben wir uns innerhalb der Gruppe sehr unterstützt, und wenn alle Stricke gerissen sind, hat uns das Produktionsteam nie hängen lassen und unter die Arme gegriffen“, sagt er. Der Zusammenhalt sei jeden Tag eine Bereicherung gewesen.

An schönen Erinnerungen, die der Senior von der Weltreise mit ins Eichsfeld nimmt, mangelt es nicht. „Das schönste Erlebnis war die Erfüllung meines Herzenswunsches in Peru – was in Folge 2 am 13. August um 21 Uhr im ZDF gezeigt wird. Mein größter Wunsch war es, einmal auf ein traditionelles Hirtenvolk zu treffen, um die ‚Kunst der Einfachheit‘ zu lernen“, erklärt der Schäfer. Dafür begab er sich mit Steven Gätjen ins Hochland der Anden auf fast 4000 Meter Höhe. Bei Familie Modesto kam er in den Genuss der peruanischen Gastfreundlichkeit, lernte aber auch den harten Alltag eines Alpakahirten ohne Strom und fließendes Wasser kennen. „Ich werde das nie mehr vergessen, und durch die Sendung kann jeder für immer an diesem Erlebnis teilhaben“, so Siebert.

Erinnerungen an ganz viel Freundlichkeit

Wie es auf der ZDF-Internetseite heißt, stellen sich in der Hauptstadt Lima die Weltenbummler „beim Motorschirmfliegen an der Steilküste einer sportlichen Herausforderung und genießen zur Belohnung ­Lima aus der Vogelperspektive. Auf dem Inka-Markt entdecken sie traditionelle Heilkräuter und das von Schamanen empfohlene natürliche Potenzmittel Maca. Die international gefeierte peruanische Küche lernen die Senioren aus erster Hand bei Küchenchef Yurak kennen. Beim Nationalgericht Ceviche und einem Pisco Sour genießen sie die kulinarischen Höhepunkte des Landes“.

Besonders beeindruckt hat den 81-Jährigen, einmal um die ganze Welt zu fliegen „und ohne Ausnahme unglaubliche Gastfreundschaft erlebt zu haben“. Es bleiben Erinnerungen an ganz viel Freundlichkeit. „Egal ob Kuba, Peru, Kanada, Japan, Kambodscha oder Thailand“, sagt Siebert, „selbst die ärmsten Menschen waren lebensfroh und haben gelacht. Da können wir uns in Deutschland eine Scheibe abschneiden. Das war in all den Ländern eine ganz andere Mentalität. Hierzulande sind wir oft zu kritisch. Spontane Lebensfreude zeigen wir leider zu selten“. Überrascht ist er davon, dass er bei all den Menschenmassen keinen wirklichen Unfall sah. „Trotz der enormen Bevölkerungsdichte, wie zum Beispiel in Asien, herrscht dort eine enorme Rücksichtnahme.“

Und wie ist es, mit fremden Senioren auf Fahrt zu gehen? „Es war eine große Freude. Wir sind ganz schnell zu einer richtigen Einheit geworden. Es war eine ganz tolle Gruppe und ein fantastisches Team im Hintergrund, das uns fast auf Händen getragen hat. So eine lange und intensive Reise schweißt zusammen, obwohl alle verschieden sind und aus den verschiedensten Regionen kamen. Wir waren eben in der Sache vereint.“

Nun freut sich der Senior auf das Wiedersehen am Sonntag im ZDF-Fernsehgarten. Er ist zudem Donnerstag in der Sendung von Markus Lanz zu Gast.

81-jähriger Eichsfelder auf Weltreise

Beim Motorschirmfliegen konnte Ernst Siebert Lima aus der Vogelperspektive genießen – ein einmaliges Erlebnis für den Eichsfelder.
Beim Motorschirmfliegen konnte Ernst Siebert Lima aus der Vogelperspektive genießen – ein einmaliges Erlebnis für den Eichsfelder. © ZDF und Screenshot | Heiligenstadt
Ernst Siebert kennt die Tabakverarbeitung und legte in Kuba mit Hand an.
Ernst Siebert kennt die Tabakverarbeitung und legte in Kuba mit Hand an. © ZDF und Inga Brandt | Heiligenstadt
Ernst Siebert bringt viele schöne Erinnerungen von der einmonatigen Welt­reise mit ins Eichsfeld zurück.
Ernst Siebert bringt viele schöne Erinnerungen von der einmonatigen Welt­reise mit ins Eichsfeld zurück. © ZDF und Svea Pietschmann; Alpenb | Heiligenstadt
Der lebenslustige und aufgeschlossene Eichsfelder fühlt sich in der Gegenwart der Japanerinnen sichtlich wohl.
Der lebenslustige und aufgeschlossene Eichsfelder fühlt sich in der Gegenwart der Japanerinnen sichtlich wohl. © ZDF und David Frank | Heiligenstadt
Auch in Kambodscha begab sich die Reisegruppe auf Entdeckungstour.
Auch in Kambodscha begab sich die Reisegruppe auf Entdeckungstour. © ZDF und Tom Strohmetz | Heiligenstadt
Nauke, Marianne, Ernst, Theo, Gisela, Ruth und Steven Gätjen (v.l. vorne nach r. vorne).
Nauke, Marianne, Ernst, Theo, Gisela, Ruth und Steven Gätjen (v.l. vorne nach r. vorne). © ZDF und Pheeraphat Jammonsgri | Heiligenstadt
Nauke, Theo und Ernst Siebert im traditionellen japanischen Kimono.
Nauke, Theo und Ernst Siebert im traditionellen japanischen Kimono. © ZDF und Tom Strohmetz | Heiligenstadt
In Kanada besuchten die Senioren unter anderem auch ein Elchgehege.
In Kanada besuchten die Senioren unter anderem auch ein Elchgehege. © ZDF und Daniel Fehr | Heiligenstadt
In Cusco ein Lamm zu halten, umringt von Peruanerinnen, gefiel dem Schäfer.
In Cusco ein Lamm zu halten, umringt von Peruanerinnen, gefiel dem Schäfer. © ZDF und Malte Fischer | Heiligenstadt
Theo, Steven Gätjen, Gisela, Ruth, Marianne, Ernst Siebert und Nauke mit einem 1957er Chevrolet Bel Air Cabrio in Kuba.
Theo, Steven Gätjen, Gisela, Ruth, Marianne, Ernst Siebert und Nauke mit einem 1957er Chevrolet Bel Air Cabrio in Kuba. © ZDF und Julio A. Larramendi | Heiligenstadt
1/10

Die TV-Termine

Mit 80 Jahren um die Welt (ZDF):

  • 1. Folge Kuba: 13. August, 20.15 Uhr
  • 2. Folge Peru: 13. August, 21 Uhr
  • 3. Folge Kanada: 20. August, 20.15 Uhr
  • 4. Folge Japan: 27. August, 20.15 Uhr
  • 5. Folge Kambodscha: 3. September, 20.15 Uhr
  • 6. Folge Thailand: 10. September, 20.15 Uhr

Weitere Termine:

  • Die Senioren sind am 11. August im ZDF-Fernsehgarten.
  • Ernst Siebert ist am 15. August in der ZDF-Sendung von Markus Lanz zu Gast.

Das könnte Sie auch interessieren:

Erst ausziehen, dann einziehen: Thüringerin im „Playboy“ und bei „Promi-Big-Brother“

„Bachelorette“: Erfurter Basketballer enthüllt intimes Geheimnis