Ob in 30 Minuten oder zwei Stunden – der Besuch der neuen Sonderausstellung zum kirchlichen Entjudungsinstitut gibt einen Einblick in ein bisher teilweise unerforschtes Thema – die bewusst in Deutschland ab 1933 vorangetriebene „Entjudung“ des kirchlichen Lebens.

Über 80 Prozent der christlichen Liedtexte wurden in der NS-Zeit verändert. Die Exposition im Lutherhaus Eisenach stellt wichtige Fragen. Warum ausgerechnet Thüringen so eine wichtige Rolle spielte, woher die Ursprünge des Antjudaismus stammen oder welche Rolle Martin Luther in der Ideologie des Instituts spielte. Das Institut war in Eisenach gegründet worden, hier befand sich der Geschäftssitz. Quellen dokumentieren, dass Mitarbeiter in Thüringen, aber auch im gesamten Reichsgebiet aktiv waren. Die Schau will Impulsgeber sein, miteinander zum Thema zu diskutieren.

Donnerstag, 19. September, 18 Uhr, Ausstellungseröffnung, zunächst bis 2021 im Lutherhaus Eisenach zu sehen