Eisenach. Kulturelle Leistungsschau des Ernst-Abbe-Gymnasiums im Landestheater Eisenach bietet große Bandbreite von Musik über Akrobatik bis Tanz

Der 21. Theaterabend des Ernst-Abbe-Gymnasiums am Dienstag war für einige Schüler, aber auch für einige Eltern nach vielen Jahren auf oder vor der Bühne ein emotionaler Abschied. Die Zwölfer verlassen in Kürze die Schule. Für Eva Roschka endet eine ganze Epoche, denn die Familie hatte über etwa 20 Jahre Kinder am Abbe und engagiert auf der Bühne.

Die 21. Auflage der kulturellen Leistungsschau des Gymnasiums stellte das musikalische, tänzerische, schauspielerische und fremdsprachige Vermögen zahlreicher Abbeaner unter Beweis, die sich in einer Art Casting an der Schule für die Show im Landestheater bewerben müssen. Viele davon sind „Wiederholungstäter“. Keinen Zweifel an der Teilnahme hat es für den Beitrag von Emily Daut (Klasse 10) gegeben, die den Lionel Richie-Klassiker „Hello“ mit Gitarrenbegleitung und einer ganz eigenen Note präsentierte.

Multitalente Debora Roschka und Anna Klinkhardt (beide Klasse 11), Sänger Marius Wallstein (Klasse 12), Bastian Böx (Klasse 6/Klavier), Simon Wolf (Klasse 12) an den Tasten und Zoe Fischer bei ihrer Abschiedsvorstellung machten das Programm künstlerisch wertvoll.

In doppelter Mission war Katharina Lamprecht (Klasse 12) im Einsatz, zum einen an der Seite ihrer Partnerin und Trainerin Lisa Weimar als Akrobatin, zum anderen als Schauspielerin an der Seite von Anesta Jahn (Klasse 12) mit einem Ausschnitt aus „Macbeth“ in englischer Sprache. Mit eigenen Texten Marke „Poetry Slam“ machten Leonore Walda und Laura Bachmann (beide Klasse 11) von sich reden. Beide setzten mit ihrer freien Rede einen markanten wie intelligenten Wort-Baustein im lebhaften Abbe-Programm. Ein Theaterabend wäre natürlich nichts ohne „Theater“. Das zelebrierten mit Humor und Fleiß sowohl Lea Höhn, Chiara Schöch und Mai Chi Kieu (alle 9a) mit einem aberwitzigen Sketch über angebliche Gesetzesverstöße des Weihnachtsmannes in der maßgeregelten Menschenwelt als auch Schüler der Klasse 6b mit einem vom Publikum begeistert beklatschten Sketch aus dem „Café Wünschdirwas“, in dem das Schicksal auf neckische Art eingreifen muss, um der Liebe auf die Sprünge zu helfen. Der Name Klinkhardt steht für Musik. Das bewies auch Jakob Klinkhardt (Klasse 9), dessen Talent am Saxophon nicht nur sein Lehrer Stanley Blume – er begleitete ihn am Klavier – zu schätzen weiß.

Dass die Darbietungen der Abbeaner nach einer Phase stagnierender Begeisterung wieder an Qualität gewonnen haben, attestierten den Machern viele Zuschauer anerkennend. Der Schulchor leistete dazu ebenso einen schwungvollen Beitrag wie die seit fünf Jahren bestehende und von Ex-Abbeanerin Lisa Weimer geleitete Akrobatik-Gruppe. Die genügt mit ihrem Können auch höheren Ansprüchen. Der Zulauf der Gruppe ist so groß, dass die Trainingsmatten nicht mehr ausreichen und die Gruppe auf Spenden angewiesen ist, um weitere Matten kaufen zu können. Spenden brachte der Theaterabend auch für den Förderverein der Schule ein, insgesamt 700 Euro.

Dass der Theaterabend mit dem „Abbe-Blues“ ausklingt, gehört zur Show wie Blumen für die Hauptorganisatorin, in dem Fall die unverwüstliche Cornelia Schleicher, und zwei Stunden „frei“ für alle Akteure am nächsten Schultag.