Eisenach. Umbenennung des Eisenacher Berufsschulzentrums ist am Schulgebäude sichtbar. Schulleiter Gunnar Pfeil beschwört die Umsetzung des O1-Projektes.

Die Umbenennung des Eisenacher Berufsschulzentrums von „Ludwig Erhard“ in „Heinrich Erhardt“ war beschlossene Sache. Nun zeugt auch der Schriftzug am Schulgebäude im Palmental vom neuen Namen mit Lokalkolorit. Grafiker Klaus Neuendorf musste ob der unterschiedlichen Schreibweise der beiden E(h)rhard(t) allerdings nicht nur den Vornamen austauschen.

Schulleiter Gunnar Pfeil hätte für das an drei Orten stationierte Berufsschulzentrum in Eisenach nicht nur einen neuen Namen, sondern auch ein neues Gebäude, nämlich im früheren O1 des Automobilwerkes Eisenach, dessen Gründer ja der neue Namenspatron der Schule war. Auch er klammert sich an das grundsätzliche Ja des Wartburgkreises zum Projekt wie an einen Strohhalm. Mit dem Berufsschulstandort O1, sagt Pfeil, könnte man die gesamte Bildungsregion Westthüringen entwickeln, hätte der Bildungsstandort Eisenach ein Pfund in der Hand.

Bereich Gesundheit und Soziales hat es nötig

Während die Bedingungen im modernisierten Standort Palmental auskömmlich seien, sei man im Plattenbau für „Gesundheit und Soziales“ am Nordplatz Mitte der 1990er-Jahre stehen geblieben. Hier gäbe es noch größeren Handlungsbedarf als beim Standort Siebenborn, wo unter anderem Fahrzeuglackierer ausgebildet werden.

Für Schulleiter Gunnar Pfeil ist das O1-Projekt auch ein Lauf gegen die Uhr. Verbessern sich die Bedingungen im Bereich Gesundheit und Soziales nicht, bestehe die Gefahr, dass die medizinischen Einrichtungen aus dem Raum Gotha ihre Schüler nicht mehr nach Eisenach schickten, sondern Eigeninitiative ergriffen wie das zum Beispiel das Georg-Klinikum in Eisenach getan habe.

Die Vorzüge der benachbarten Schulstandorte Palmental und Erhardt-Platz (O1) seien nicht nur aus Sicht der kurzen Wege für Schüler und Lehrer gravierend. Auch verkehrstechnisch seien die Bedingungen mit dem Steinwurf zum ICE-Hauptbahnhof optimal. Das ist ein Punkt, der bei der überregionalen Ausbildung von Jugendlichen sehr hoch zu bewerten ist.

Darauf zu warten, dass es in einem mit Eisenach fusionierten Landkreis ein neues Konzept für berufsbildende Schulen gibt, vielleicht nur noch ein Zentrum (derzeit gibt es zwei), hält Pfeil für einen Fehler. Ihm gehe es nicht um seinen Job, vielmehr sehe er die Chance, den von der Stadt Eisenach von einem Bundesprojekt unterstützten Bildungsstandort aufzuwerten.

Bei Sozialdezernent Ingo Wachtmeister rennt er damit offenen Thüringen ein, allein die Finanzierung ist das Problem.