Eisenach. Die Belegschaft ist bereits informiert. Termin soll Ende des Jahres sein.

Sehr überraschend kam für Uwe Laubach, erster Bevollmächtigter der IG Metall in Eisenach, die Meldung des Automobilzulieferers Autotest, dessen Standort auf dem Kindel zu schließen. Damit stünden rund 120 Mitarbeiter, die teilweise mehr als 20 Jahre Betriebszugehörigkeit besitzen, Ende des Jahres auf der Straße. Autotest informierte seine Belegschaft bereits Montag vergangener Woche.

Seit 2011betreibt das in Südtirol ansässige Unternehmen sein Werk auf dem Kindel. Im Mai diesen Jahres suchte das auf Kunststoff-Autoteile spezialisierte Unternehmen noch Leiharbeiter und zeigte auch Interesse an Mitarbeitern einer Transfergesellschaft. Die Meldung zur Standort-Schließung sei auch aus dem Grund pikant, so der Gewerkschafter, da Anfang Juni erst Betriebsratswahlen angekündigt wurden. Die Wahlen blockte das Unternehmen seiner Aussage nach aber mit einer einstweiligen Verfügung ab. Die vom Unternehmen genannten Gründe dafür schienen „hanebüchen und nicht nachvollziehbar“ für Laubach.

Für ihn scheint es so, als ob sich das Unternehmen aus seiner sozialen Verantwortung ziehen wolle. Er appelliert an die Inhaber, die Ankündigung zur Schließung zurückzuziehen, bis ein Betriebsrat gewählt ist. Alles andere wären „miese Tricks“. Der Betriebsrat hat Mitbestimmungsrecht bei Interessenausgleich und Sozialplan. Letzteres beinhaltet die Aushandlung wirtschaftlicher Ausgleiche wie beispielsweise Abfindungen für die Beschäftigten bei Werksschließung.

Im Eisenacher Autotest-Werk war zum Thema kein Verantwortlicher zu erreichen.